Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 45
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Karze Notizen.

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hiesigen medizinischen Klinik. Innerhalb eines einzigen
Jahres wurde bei dem aus Erfurt stammenden 16jährigen
starken jungen Mann die Haut des Gesichtes, Halses und
Rumpfes so faltig und voller Runzeln, dass das Aeussere
Ton dem eines zwischen 60 und 70 Jahren stehenden Mannes
nicht zu unterscheiden ist. Nur die blühende Gesichtsfarbe
, der keimende Bart, die glänzenden Augeu, die aber
für gewöhnlich durch die stark herabhängenden Lider halb
verdeckt werden, und die schönen Zähne stehen bei genauer
Betrachtung in einem Missverhältniss zu dem vermeintlichen
Alter. Herr Professor Rossbach erklärt die für den jungen
Mann fatale Veränderung aus der Portdauer des Hautwachsthums
bei abgeschlossenem Grössenwachsthum des
Körpers; deshalb hängt die zu gross gewordene Haut
gleich einem grossen Kleidungsstück in Falten um den
Körper. Im Uebrigen erfreut sich der so unangenehm
veränderte junge Mann einer vorzüglichen Gesundheit und
eines kräftigen Körpers. — Davis berichtet in seinem „Beyond
the Vallev" (Jenseits des Thaies) einen ähnlichen Fall
einer merkwürdigen Stockung im Wachsthum seines Bartes.
Diese hing offenbar mit seiner sensitiv herabgedrückten
Gemüthsstimmung in Folge betrübender Erfahrungen zusammen
. Eine nach seinem Glauben aus dem Jenseits
kommende Geisterstimme eines verstorbenen Freundes er-
muthigt ihn und spricht pag. 154 zu ihm: — „Alles, was
du bedarfst, ist: — an Deine Arbeit zu gehen! Als
ein sichtbares Zeichen einer gewissen Belohnung verspreche
ich Dir, dass Dein Bart wieder wachsen soll!" —
Zum Yerständniss dieser Stelle, welche ohne dergleichen
ähnliche Erfahrungen wie die obige geradezu lächerlich
klingen würde, setzt Davis folgende Note unter den Text:

— „Von einer Wahrheit habe ich eine merkwürdige That-
sache zu berichten, welche den Physiologen interessant sein
dürfte. Als ich im Thale umherirrte und in müssiger
Niedergedrücktheit meines "Werkes harrte, das ich demnächst
beginnen sollte, (gleich einem körperlich kräftigen Land«
wirth, welcher in der Winterszeit auf seine fröhliche Lenzarbeit
harrt, die seine Kräfte in Anspruch nehmen soll,)

— in solchen Zeiten, und besonders zu dieser Zeit, hatte
der Bart unter meinem Kinn ganz zu wachsen aufgehört.
Er schien in Folge eines Verlustes an Lebenskraft ganz
dahinzuschwinden. Waschen und Bürsten mit reinigenden
Stimulantien war vergeblich. Aber drei Tage nach
dieser (vermeintlichen Geister-) Botschaft begann mein Bart
wieder kräftig zu wachsen. In gleicher Weise kehren mein
weisses Haar und mein Bart bisweilen zu einem fast ursprünglichen
Schwarz zurück." —


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