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46 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1886.)
/) Edwin Arnold, der Uebersetzer der Lebensweisheit
und Poesie der Sanskritlitteratur, hat unter dem Titel:
„The secret of death" (Das Geheimniss des Todes) eine
Sammlung Dichtungen bei Trübner in London edirt, deren
Hauptstück die freie Uebertragung eines Theiles des „Ratha
Upanishad" aus dem Sanskrit ist.
m) Gerhard v. Amyntor zeigt im- „Magazin f. d. Litter.
des In- und Auslandes" No. 20, 1885 „Harte Köpfe. Eine
Geschichte von Friedrich Lange" (Leipzig und Berlin, Wilh.
Friedrich, 1885) an, welche von einem Apotheker Hannes
Schlüter am Grabe seines geliebten Weibes anhebt, dem
eben der Pastor des Dorfes die Bestattungsrede hält. „Im
verklärten Leibe der Göttlichkeit wird sie dir einst entgegen
strahlen und dir die lindernde Hand auf deine Wunde
legen ♦ . Hier stockte der Pastor; denn plötzlich sah
er die Augen des Apothekers in unheimlicher Gluth mit
drohendem Ausdruck auf sich gerichtet, und im nächsten
Augenblick klang es an sein Ohr: „Das ist nicht wahr! —
Wiedersehen? Verklärter Leib?" — und dann noch einmal
mit gellender Stimme: „Das ist nicht wahr!" Die Leute
des Gefolges und der Pastor in ihrer Mitte standen noch
starr, keines Wortes mächtig, als der Apotheker grimmig
schluchzend rasch drei Hände voll Erde auf den Sarg warf
und durch die Menge der Kinder und Frauen, die scheu
vor ihm zurückwichen, der Pforte zueilte. Dies ist die Exposition
zu dem Drama, welche sofort die Erwartung des
aufs Höchste gespannten Lesers gefangen nimmt . . ♦ Die
Geschichte lost sich mehr und mehr in eine mit vortrefflichem
Humor geschriebene Geschichte zweier Liebespaare,
der beiden Apotheker söhne und der beiden Pfarrertöchter
auf. — Mehr dürfen wir nicht verrathen. Wir verweisen
nur zurück auf unsere Kurze Notiz i) in „Psych. Studien"
Oktober-Heft 1884 S. 495, welche sehr gut den Anlass zu
dieser Geschichte gegeben haben könnte.
n) Wir machen hiermit auf den diesem Hefte angehängten
neuen JProspectus des psychischen und spiritistischen
Verlags von Oswald Mutze in Leipzig, sowie auf
den ebenfalls beigefügten Prospectus eines neuen
Journals „ Sphinx" unsere geehrten Leser noch besonders
aufmerksam. Die neu construirten Mmanulectoren
des Herrn Gessmann in Wien sind neuerdings noch mit
einer besonders einzusetzenden Scheibe mit leuchtenden
Buchstaben für Dunkelsitzungen versehen worden, welche
extra zum Preise von 3 M. bezogen werden kann.
o) Der Herausgeber dieses Journals kündigt hiermit
an, dass er das ausgezeichnete englische Medium Mr.
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