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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 75
Organischen' haben wir die Umwandlung von Kraft in Empfindung
, welche wiederum culminirt im 'bewussten Verstände
und Willen des Menschen.* Aber wie Huxley uns
anderwärts sagt: — 'Die Naturforscher finden den Menschen
nicht als das Centrum der lebenden Welt, sondern
nur als eines mitten unter endlosen Modifikationen
des Lebens* und dass 'die gegenwärtigen Existenzen nur die
letzte sind von einer unermesslichen Reihenfolge von Vorläufern
.* Unzweifelhaft ist der Mensch der höchste in der
Reihe, aber wird er es bleiben ? Das Aggregat des Geistes,
wie es während zahlloser Zeitalter durch lebende Formen,
von der Monade bis zum Menschen, hin und her gegangen
ist, hat sich stufenweise verbessert an Zartheit und Stärke
des Gefühls und Bewusstseins, und welches mag die nächste
Form sein, die es annehmen wird, — wer kann es sagen?
Kann die spiritualistische Theorie nicht bloss ihren Schatten
voraus werfen? Pflanzen bereiten die Nahrung für die
Thiere vor, und die entwickelte Maschine des Thierkörpers
bereitet die Nahrung vor für den Geist, das heisst, für Empfindung
und bewusste Intelligenz; und kann dieses Resultat
der Cerebration, welches sich Jahrhunderte hindurch
verstärkt hat, nicht den Halt liefern für einen neuen Ausgangspunkt
— für die Existenz des Geistes in einer individuellen
Form ohne all die gegenwärtige mühevolle
Maschinerie für die Wechselwirkung der Kraft? Wir haben
eine Welt geistiger Nahrung bereits vorbereitet, so dass
keine Notwendigkeit mehr sein dürfte für den alten Apparat.
Wenn es wahr ist, wie von den Spiritualisten bezeugt wird,
dass Hände und Arme jetzt gebildet werden in einer solchen
Atmosphäre, wer kann sagen, was die letzte Wirkung der
Willenskraft sein wird? — denn ich halte dafür, dass das
ganze Universum die Wirkung der Willenskraft ist auf gewisse
vorbereitete Zustände, — da das Denken oder die
Geister-Atmosphäre sich verdichtet durch die gewaltig vermehrte
Gehirnthätigkeit, welche gegenwärtig von Statten
geht. Wenn ein solch neues Glied jemals zur Kette der
Intelligenz hinzugefügt werden sollte, wenn eine solche
Neuschöpfung eines Wesens stattfinden sollte, so wird es
wahrscheinlich entwickelt werden und ins Dasein kommen,
wie der Mensch kam, hervor aus den neuerdings vorbereiteten
Umständen und Verhältnissen, und nicht individuell
eine schon \orher existirende lebende Wesenheit darstellen.
Solche Wesen würden hellsehend sein, würden sicher keiner
Eisenbahnen und keiner elektrischen Telegraphen bedürfen,
da sie mehr von dem Gesetze des Leichter- als des Schwerwerdens
beherrscht sind! und würden alle die Kräfte in
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