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104 Psychische Studien. XIII. Jahrg. S. Heft. (Mär« 1886.)
tisten wenigstens diese nicht gefallen wird. Möglich, dass
man in mir, was aber durchaus nicht der Fall, einen versteckten
Leugner des individuellen Geistes wittert. — Mögen
sie wittern! —
Zum Schluss nur noch die Frage: „Hat denn der
Spiritismus in der Hauptsache, als Unsterblichkeitsbeweis,
für die arme zweifelnde Menschheit einen Nutzen?" —
Wenn Vater Abraham, was wir wohl annehmen dürfen, recht
hat, wo *>r zu dem reichen Manne spricht: „Es nützt ihnen
'nicht8% obgleich auch einer von den Todten auferstünde,
sie werden ihm doch nicht glauben! Sie haben ja
Mosen und die Propheten, lass sie die hören!" — So
haben wir hier eine kurze, aber klare Antwort auf unsere
Frage. —
Noctium phantasmata *)
Von Eduard Jankowski, Könid. Preuss. Gymnasiallehrer
a. D. in Dyhernfurth, Rgb. Breslau.
Im Oompletorium der Schlussabteilung der täglichen Gebete
des römischen Breviers finden wir folgenden Hymnus :**)
Te lucis ante terminum,
Kerum creator, poscinius,
Ut pro tua dementia
Sis praesul et custodia.
Procul recedant somaia
Et noctium phantasmata,
Hostemque nostrum comprime,
Ne polluantur corpora.
Praesta, Pater piissime,
Patrique compar Unice,
Cum Spiritu Paraclito
Eegnans per omne saeculum. Amen.
Deutsch:
Dich vor des Lichtes Tagesziel,
Der Dinge Schöpfer, rufen wir,
Dass du nach deiner Milde seist
Das Vorbild und der Hüter auch.
0 halte fern der Träume Macht
Und nächtlicher Phantasmen Graus,
Und unsern Feind du niederdrückt
Dass sefn die Leiber unbefleckt.
*) Nächtliche Phantasmen oder Schreckgestalten.
**) Medulla pietatis Christianae ed. P. Josephus Schneider S. J.
Super, approb. (Coloniae 1861. Sumpt. et. Typ. Joan. Petr. Bachemii.)
Pag. 176.
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