Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 107
(PDF, 156 MB)
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Jankowski: Noctium phantasmata.

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Stimmung; alles Materielle, das man ansieht, hat einen Anflug
von einem satanischen Gesicht.

Ich bemerke hier, dass ich durchaus frei von gnostischen
Ansichten bin. Nach meinem Glauben ist die Materie unschuldig
, und der Sitz der Sünde der freie böse Wille der
Menschen und der bösen Geister; dieser Wille kann nur
ein endlicher sein, d* h. aller böse Wille muss einmal ein
Ende haben, so dass nur der gute Wille ein ewiger ist,
was eine Gesinnungsänderung aller bösen Intelligenzen zur
Voraussetzung hat. Ich vermuthe, dass in dem ganzen Bereiche
eines jeden Planeten und Nebenplaneten die Substanz
je eines bösen Engels gleichzeitorte. Doch ist der Erdgeist
nicht bloss Satan, sondern auch noch manches andere.*)
Alle Engel sind gleich den Seelen der Menschen und der
Materie von Gott aus dem Nichts geschaffen, nicht aus der
göttlichen Substanz emaniert. So viel für den Psychologen
zur Jßeurtheilung meiner Phantasmen.

Es liegt nahe, anzunehmen, dass die Begriffe von Teufel ^
und Teufelchen, über welche man ja so viel hört und liest,
auf die äusseren Sinne eingewirkt und obige Phantasmen
veranlasst haben; meinen derzeitigen und jetzigen Vorstellungen
von bösen Engeln sind sie nicht conform. Indessen
lässt sich nicht bestreiten, dass durch solche Nervenzustände
derartige Vorstellungen von Teufeln und Teufelchen
entstehen können. Es liegt doch nicht die gesammte Erfahrung
in Begriffen vor, denn dann gäbe es keinen Fortschritt
der Erfahrung; nun schreitet aber die Erfahrung
der Menschheit beständig fort.

Die obigen Phantasmen sind zusammengesetzt aus
anormalen Sinnesbildern, nämlich anormalen Innervations-
gefühls- und Gesichtsbildern, anormalen Empfindungen, auch
Offenbarungsempfindungen und irrigen Verstandesreflexen,
welche jedoch nicht bis zu wirklicher Täuschung des Verstandes
gediehen sind, also unterhalb der Schwelle der
actuellen Verstandesthätigkeit geblieben sind.

Auch nach der Zeit der obigen Phantasmen habe ich
hin und wieder vor dem Schlafengehen, während noch die
Abendlampe brannte, und bald nach dem Zubettegeben
ähnliche, aber bedeutend leichtere Phantasmen gehabt.
Aber der Teufel machte sich da meist zuerst im Hinterkopfe
bemerkbar. Nach längerer geistiger Anstrengung
empfinde ich eine Schwäche im Hinterkopfe und im oberen

*) Weiteres hierüber wird man in meinen Schriftchen „Das
Evangelium oder die frohe Botschaft,14 „Panprosopismus" und,,Phäno»
menologie und Metaphysik der anormalen Sinnesbilder" (^Leipzig, Verlag
von Oswald Mutze) finden.


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