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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann* Werk. 117
der Wissenschaften geführt hatte. Wie sich diese Leute
vergewissern können, ist dieser Widerspruch nur ein scheinbarer
. . . Die Ideen, welche ich darlege, entfernen sich
ebenso sehr von den Träumereien des Mysticismus wie von
den Hallucinationen der Spiritisten. Indem ich das Gebiet
der Thatsachen nicht überschreite, keine übernatürliche
Ursache anrufe, um sie zu erklären, habe ich meinem
Buche den Stempel des Positivismus aufdrücken zu können
geglaubt. Man sehe überdiess, wie ich zu so verschiedenen
Untersuchungen geführt worden bin," . . . Nachdem er des
Schicksals der Aerolithen Erwähnung gethan, welche so
lange ^on der Wissenschaft geleugnet wurden, und der
öffentlichen Erklärung, welche Lavoisier eines Tages im
Namen der Akademie der Wissenschaften abgab: — „Es
existiren keine Steine am Himmel; es sei in .Folge dessen
unmöglich, dass solche auf die Erde fallen;" nachdem
er noch der Berichte erwähnt, dass Kröten mit starken
Regengüssen herabfielen, worauf die Gelehrten abermals
entgegneten: „Es existiren keine Kröten in den Wolken;
es können in Folge dessen auch keine solchen auf die
Erde fallen," fährt der Verfasser fort: —
„Es war gestattet, anzunehmen, dass derartige Lectionen
nicht verloren sein, und dass sich ernsthaft nennende Personen
sich in Zukunft umsichtiger zeigen würden in ihren
systematischen Leugnungen. Es geschah davon nichts. Die
falschen Begriffe, welche wir in unseren Vorurtheilen oder
aus einer unvollkommenen wissenschaftlichen Erziehung
schöpfen, prägen unserem Gehirn eine Art persönlicher
Gleichung ein, von der wir uns nicht frei machen können.
Während 30 Jahren habe ich über die Antwort Lavoisier's
gelacht, ohne wahrzunehmen, dass ich selbst das nämliche
Argument vorbrachte zur Erklärung gewisser nicht weniger
ausserordentlicher Phänomene, als die Stein- oder Kröten-
Eegen sind. Ich will von den seltsamen Geräuschen reden,
welche man zuweilen in gewissen Wohnungen vernimmt
und die man keiner physikalischen Ursache zuschreiben
kann, wenigstens nicht in dem gemeinen Sinne, den wir
diesem Worte beilegen. Ein bemerkenswerther Umstand
verdoppelt sogar die Seltsamkeit dieses Phänomens. Diese
Geräusche erscheinen nämlich gewöhnlich nur nach dem
Tode eines dieser Logisbewohner. Als Kind sah ich einst
die Bewohner eines ganzen Cantons in Bewegung. Der
Abbe Peyion, Seelsorger der Pfarrei von Sentenac (Ariöge)
war soeben gestorben. Die folgenden Tage entstanden im
Pfarrhause ungewöhnliche und so beharrliche Geräusche,
dass der Vikar, welcher ihm nachgefolgt war, auf dem
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