Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 118
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0126
118 Psychische Studien, XIII. Jahrg. 3. Heft. (März 1886.)

Punkte stand, seinen Posten zu verlassen. Die ebenso unwissenden
als abergläubischen Landbewohner waren keineswegs
in Verlegenheit, sich dieses Wunder zu erklären. Sie
behaupteten, dass die Seele des Verstorbenen in Pein wäre,
weil er nicht die Zeit gehabt hätte, vor seinem Tode alle
die Messen zu lesen, für die er Bezahlung genommen.
Meinerseits war ich keineswegs davon überzeugt. Im christlichen
Dogma auf erzogen, sagte ich mir, dass der Abbe
Peyton den Planeten Erde definitiv verlassen und eine der
folgenden drei überweltlichen Wohnungen oezogen habe:
den Himmel, die Hölle, das Fegefeuer, und ich nahm die
Thore der beiden Büssungsorte als zu solide vergittert an,
als dass ihm die Phantasie hätte beikommen können, noch
einmal auf die Erde zurück zu kehren. Nachdem ich später
noch auf einen anderen Ideengang gerathen war, sowohl
durch das vergleichende Studium der Religionen, wie durch
das der Wissenschaften, wurde ich noch ungläubiger, und
ich bemitleidete diejenigen, welche ähnlichen Schauspielen
beigewohnt zu haben behaupteten. Die Geister, hörte ich
nicht auf zu wiederholen, existiren nur in der Einbildung
der Medien oder der Spiritisten; man wüsste daher nicht,
ihnen anderswo zu begegnen. Als ich mich im Jahre 1868
in Berry befand, ärgerte ich mich ganz roth über eine arme
Frau, welche zu behaupten fortfuhr, dass in einem Logis,
welches sie zu einer gewissen Zeit bewohnt hatte, ihr jeden
Abend eine unsichtbare Hand die Bettdecke hinwegzog, sobald
das Licht ausgelöscht war. Ich hielt sie für eine
Geistesschwache, für erzdumm und eine Idiotin. Bald
nachher kam das schreckliche Jahr. Ich für meinen Theil
ging daraus hervor mit dem Verluste meines Gesichts und
einer noch viel schrecklicheren Beschwerde, mit den ersten
Anfällen einer allgemeinen Lähmung. Da ich Zeuge gewesen
der wunderbaren Heilungen, welche die Bäder von
Aulus bei der Behandlung gewisser Krankheiten hervorbrachten
, besonders, wo es sich um Wiederbelebung der
Lebensenergie handelte, begab ich mich gegen den Frühling
1871 dorthin, und ich konnte das Fortschreiten des Uebels
aufhalten. Die Reinheit der Gebirgsluft, wie die belebende
Wirkung der Badequellen brachte mich zu dem Entschlüsse,
dort meinen Aufenthalt fest zu nehmen. Ich konnte alsdann
auch nebenbei jene nächtlichen Getöse studiren, die
ich nur vom Hörensagen kannte.

„Seit dem Tode des alten Eigenthümers der Quellen
war das Bade-Etablissement beinahe in jeder Nacht das
Theater von Scenen dieser Art. Die Wächter wagten dort
nicht mehr allein zu schlafen. Zuweilen ertönten die Bade-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0126