Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 119
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 119

wannen mitten in der Nacht, wie wenn sie mit einem
Hammer geschlagen würden. Oeffnete man die Kabinette,
aus denen das Getöse kam, so hörte es alsbald auf, begann
jedoch in einem benachbarten Saale. Wenn die Badewannen
in Ruhe blieben, erhielt man andere Manifestationen
von nicht minder sonderbarer Art. Es waren heftige
Schläge gegen die Scheidewände, die Schritte einer Person,
welche im Wachtzimmer einher spazierte, gegen den Fussboden
geschleuderte Gegenstände u. s. w. Meine erste Ge-
müthsbewegung, als man mir diese Geschichte erzählte, war,
wie immer, LTngläubigkeit. Da ich mich jedoch in täglicher
Berührung mit den Personen befand, welche Zeugen dieser
nächtLchen Scenen gewesen waren, so kehrte die Unterhaltung
oft genug auf Jen nämlichen Gegenstand zurück. Gewisse
Besonderheiten erweckten endlich meine Aufmerksamkeit.
Ich befragte den Leiter und die Wächter des Etablissements,
die verschiedenen Personen, welche die Nacht in den Bädern
zugebracht hatten, kurz alle diejenigen, welche mich unter
irgend einem Titel über diese mysteriösen Ereignisse auf- ~
klären konnten. Ihre Antworten waren alle gleichlautend,
und die Details, welche sie mir erzählten, waren so eingehend
genau, dass ich mich zu dem Dilemma geführt sah:
ihnen entweder zu glauben, oder anzunehmen, dass sie
Narren wären. Nein, ich konnte zwanzig ehrliche Landbewohner
, welche friedlich an meiner Seite wohnten, nicht
für Narren halten aus dem einzigen Motive, dass sie wiederholten
, was sie gesehen oder gehört hatten, und dass ihre
Aussagen übereinstimmend waren.

„Dieses unerwartete Resultat brachte mir Umstände
derselben Art in Erinnerung, die man mir zu anderen
Zeiten erzählt hatte. Da ich die Oertlichkeiten kannte,
wo diese Phänomene stattgefunden hatten, sowie die Personen,
welche deren Zeugen waren, so schritt ich zu neuen Untersuchungen
, und da wurde ich noch gezwungen, mich dem
Beweise auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Ich begriff
damals, dass ich ebenso lächerlich gewesen war wie diejenigen
, über welche ich so lange gespottet hatte, indem
ich Thatsachen leugnete, welche ich für unmöglich erklärte,
weil sie sich nicht unter meinen Augen erzeugten und weil
ich sie nicht erklären konnte. Diese geisterhafte Dynamik,
die in gewissen Punkten als der Gegensatz der gewöhnlichen
Dynamik erscheint, gab mir zu denken, und ich begann
einzusehen, dass in gewissen, übrigens sehr seltenen
Fällen die Thätigkeit der menschlichen Persönlichkeit sich
noch einige Zeit nach dem Aufhören der Lebenserscheinungen
fortzusetzen vermag. Die Beweise; welche ich dafür besass,


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