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138 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 3. Heft. (Marz 1836.)
die Universität zu Jena und dann bis 1834 die zu Leipzig.
Am 22. Februar 1836 wurde er in Jena Dr. medicinae.
Seine erste Cur war die eines blinden Mannes Barth aus
Groszstöbnitz, die sehr gut gelang. Von 1842 bis 1852
praktizirte er mit vielem Erfolge in Lohma; seit 1852 ist
er Arzt in Altenburg. Besonders hat er sich durch Anwendung
der magnetischen Curen (Mesmerisches Verfahren)
bekannt gemacht. Seine praktischen, vielfachen Erfolge
hat er in einem Buche: „Die Heilkraft des Lebensmagnetismus
und dessen Beweiskraft für die Unsterblichkeit der
Seele" beschrieben. (Altenburger Zeitung.)
d) Von dem neuen Journal „Sphinx," herausgegeben
von Dr. Hübbe-Schleiden, ist uns das zweite Heft Ende
Februar er. mit lesenswerthen Artikeln von Wallace, Dr.
Carl du Prel, Karl Kieseweiter, von der „Society of Psychi-
cal Research" in London und von einem theosophischen
Indier Mohini M. Chatterdji zugegangen. Unter den „Kürzeren
Bemerkungen" finden wir einen Brief des Hamburger Oberlehrers
am Johanneum Herrn C W. Sellin über „die gegenwärtige
Bewegung," worin sich derselbe auch über die angeblichen
Lieblings-Hypothesen der „Psychischen Studien"
und ihre in den letzten Jahren angeblich weniger aufklärende
"Wirkung aus Mangel an Mittheilung der wichtigsten That«
Sachen verbreitet. Weshalb hat denn aber Herr Sellin so
lange dazu geschwiegen und die Redaction nicht rechtzeitig
mit jenen „wichtigsten" Thatsachen versehen helfen, anstatt
sie hinterdrein so billig zu tadeln? Die früheren Geister-
Hypothesen des Herrn Sellin scheinen nun ebenso aufgegeben
wie die des Theosophismus, aus dem er doch nach Herrn
Dr. Hübbe-Schleiden's eigener Mittheilung bereits wieder mit
ihm ausgetreten ist. Woran soll man sich da bei ihm halten?
Wir sind gespannt, seinen demnächstigen neuesten Thatsachen
- und Hypothesen-Standpunkt kennen zu lernen, welcher
sich hiernach gewiss jeder „Lieblingshypothese" streng
enthalten wird. Die unsere bestand von Haus aus doch wohl
nur in „psychischen" Studien. Der Herr Herausgeber hat
aber wenigstens den Ton, in welchem Herr Sellin seine auch
gegen Herrn Professor Frey er in Jena gemachten Bemerkungen
vorgebracht bat, am Schlüsse entschieden gemiss-
billigt. Nur darin können wir Herrn Sellin beipflichten,
dass Arbeit für beide Zeitschriften mehr als genug vorhanden
ist; indess ist die Art ihrer Ausführung doch wohl
für jede ihre eigenste Sache.
Telepathie und Geisterseherei in England.
Von Professor W. Preyer in Jena — ist der Titel einer
in „Halbmonatshefte der deutschen Rundschau," herausge*
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