Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 139
(PDF, 156 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0147
Kurze Notizen.

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geben von Julius Rodenburg, No. 7 vom 1. Januar 1886
(Berlin, Gebrüder Paeiel) erschienenen ausführlichen Abhandlung
, welche sich besonders kritisch zersetzend gegen
die Beobachtungs-Resultate der „Proceedings of the Society
for Psychical Research" (bei Trübner in London) kehrt.
Wir glauben, Herr Professor Preyer hat die bei ihren
Experimenten aufgewendete Vorsicht so vieler bedeutenden
englischen Forscher viel zu niedrig angeschlagen. Aber
seine Bemerkungen über exacte wissenschaftliche Beobachtung
sind trotzdem lehrreich und beweisen uns aufs deutlichste
, wie viel Arbeit und Mühe noch aufzuwenden sein
wird, ehe wir die Männer der Wissenschaft, besonders die
Physiologen, zu unseren geistigeren Anschauungen solcher
abnormer Vorgänge bekehren werden. Und da sie sich
bereits mit unseren Problemen in dieser Weise zu beschäftigen
beginnen, so haben wir uns auch mit ihren
Ansichten auseinanderzusetzen. Wir sind mit Wattace und
v. Hartmann gegenüber Herrn Professor Preyer der festen
Ueberzeugung aus eigenen Erlebnissen, dass es eine Telepathie
oder Fern Wirkung der Seelen auf einander giebt.
Aber deshalb bleibt doch für die meisten Fälle cum grano
salis wahr, was Herr Prof. P. sagt: — „Schält man aus allen
bis jetzt vorliegenden Geschichten der Art das Objectiv-
Thatsächliche heraus, entfernt man alle Uebertreibungen,
Ausschmückungen, Glaubens- und Meinungssachen aus den
durch einmaliges Wiedererzählen schon entstellten Berichten,
erwägt man, dass oft wichtige Nebenumstände verschwiegen
oder vergessen werden, und bedenkt man, dass selbst verständige
Augenzeugen oft genug in ihren Aussagen über
den Verlauf einer einfachen Begebenheit sich widersprechen,
so wird man finden, dass von den Berichten über das zweite
Gesicht, das Sehen in der Dunkelheit und das Halluciniren
in der Todesstunde eines in der Ferne weilenden Bekannten
ausserordentlich wenig sicher Festgestelles übrig bleibt. Es
wird auch dem wohlwollendsten Kritiker nicht entgehen,
dass keine einzige der bis jetzt mitgetheilten Geschichten,
welche das Erscheinen des Sterbenden in meilenweit entfernten
Orten betreffen, genügend beglaubigt ist. Hätten
die fleissigen Sammler nicht sechshundert schlecht beobachtete
Fälle registriert, sondern nur sechs ganz sicher beglaubigte
, hätten sie alle Ammenmärchen, alle von Furcht
und Aberglauben getrübten Erzählungen der Frauen, alle
von Wundersüchtigen erlebte Phantasmen, alle von nicht
genügend unterrichteten, unwissenschaftlichen Leuten stammenden
eingebildeten Erlebnisse und alle Berichte aus
älterer Zeit ausgeschlossen, dann würden sie wenigstens


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