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148 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1886.)
Artikel zu erhalten in Aussicht hatte. Nachdem dieser
Artikel schon abgesetzt war, erhielt die Redaetion folgende
Zeilen von Herru Hutisch am 29. März er.: — „Herrn
Dessoir's Artikel in der 'Sphinx' gefällt mir und uns Allen
hier so sehr, dass ich von meinen Bemerkungen Abstand
genommen hätte, wäre mir derselbe früher bekannt gewesen
. Ich habe das auch in loyaler Weise geschrieben,
was ich mit gutem Gewissen durfte, da meine Ausführungen,
wie ich glaube, nur objectiv und von Persönlichem fern
sind. Sollte Herr Dessoir dennoch einer Replik sich
nicht enthalten können, nun, dann werde ich ihm das
Vergnügen immerhin lassen; ich bin ein Feind jeder Kontroverse
und würde eventuell von einer Duplik Abstand
nehmen. Zum Schluss ermächtige ich Sie, auch diesen
Brief publicistisch zu verwerthen etc." —
Im „Medium and Daybreak" zu London vom
12. März er. lesen wir nun aus Herrn Hulisch's Artikel;
„Dr. Henry Stade in Berlin", dass in der letzten am
27. Februar zwischen 5 und 6 Uhr Abends gehaltenen
Sitzung, an der Herr Dessoir mit ihm gemeinschaftlich
Theil nahm, zuerst zwei Schiefertafeln von der unsichtbaren
Kraft mit einem erschütternden Krach zerschmettert
wurden. Dabei waren die Schiefertrümmer auf beiden
Seiten des noch im Rahmen zurückgebliebenen Schieferstückes
übereinander geschoben wie Eisschollen von der
Gewalt des einherstromenden Eisganges. Herr Dessoir
trenet diese zwei Schiefertafeln weit von einander und beobachtet
erst später an der zweiten, dass die zerstossende
Kraft auf beiden Seiten wirkte; ferner ergänzt er diesen
Bericht wesentlich durch Mittheilung einer darauf erhaltenen
Schiefertafelschrift, welche entstand, während Slade und
Herr Huüsch die Tafel unten an die Tischplatte andrückten,
und die also lautete: — „Ich danke ihnen für ihren lieben
besuch. Leben sie wohl. — J. S. — Dass wir gott gedankt
haben, viel vergufigen. C—W. — The german friends are
not able to do more*) D Clark." — Es war dies die erste
deutsche Tafelschrift, die Slade während seines Berliner
Aufenthalts erhalten hat. Hierauf legte Slade nach Herrn
HuliscW Bericht die Finger seiner Hand auf die Platte
eines kleinen runden dreibeinigen Kartentischchens, worauf
sich derselbe emporhob und auf den Seance-Tisch legte.
Herr Dessoir sagt: — „Er hob sich sichtbar vor meinen
Augen einige Zoll empor und hing sich mit der einen
*) D. h. „Die deutschen Freunde sind nicht im Stande, mahr zu
leisten. D. Clark.
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