Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 154
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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154 Psychische Studien. XIIL Jahrg.« 4. Hett. (April 1886.)

wirklichen Kern untersuchen zu wollen. Ordnung und
System muss in Alles hineingebracht werden, und dürfen
wir nicht eher ruhen, als bis wir in eine unklare Sache
wissenschaftliche Grundlage hineingebracht haben.

Vor allen Dingen sehen wir einmal ab vom absichtlichen
Betrug, der ja unter keinen Umständen als völlig
ausgeschlossen betrachtet werden kann, und fragen wir
einmal ganz ernstlich: Was haben die Medien denn nur
daran, dass sie trotz der echten Phänomene, die sie bekommen
, betrügen?

Machen sie sich nicht den Freunden und Feinden erst
recht verdächtig dadurch und kommen nur zu leicht in die
fatalste Lage ? Müssen sie sich nicht gerade so gut hierüber
klar sein wie deijenige, der sie mit Argusaugen beobachtet?
Dennoch aber geschieht es. Sie lassen es nicht und —
werden eben entlarvt. Ist das Leichtsinn etwa? — Nein,
denn gerade diejenigen Medien beweisen das Gregentheil,
die einmal entlarvt worden. Sie vermeiden Alles, was
Gelegenheit böte, sie zu überführen.*) Sie gehen nicht
mehr auf frühere Bedingungen ein, ihr Wesen, ihr Blick
wird scheu und unstät, weil sie in Allem Verrath wittern.
Hätten sie das nöthig, wenn sie in der That keinerlei Betrug
mehr ausführten? — Warum aber führen sie solchen
trotz Allem und Alledem noch aus? — Hier sitzt des
Pudels Kern, und wenn wir durch diese Untersuchung der
Lösung dieser heikein Frage naher kommen könnten, so
dürfte die ganze Sache einen Schritt weiter gerückt sein.

Wenn wir nun näher auf obige Ausführung eingehen,
so müssen wir schliesslich zu dem Schlüsse kommen, dass
diese scheinbaren Betrügereien eine Noth-
wendigkeit sind, der sich die Medien nicht entziehen
können.

Fragen wir nun in erster Linie, warum nicht? So
ergiebt es sich daraus, weil Medien fast willenlos einem
fremden Einflüsse unterworfen sind. Welcher Art dieser
Einfluss ist, mag vorläufig dahingestellt sein. Er ist aber
da, und kann dieses nicht abgeleugnet werden.

Wenn wir nur einmal zugegeben, dass das Medium in
der That unter diesem Einflüsse sein kann, warum sollte
denn das Medium nicht schon bei oder auch vor Beginn
der eigentlichen Kundgebungen unter diesem Einflüsse
stehen, resp. warum sollte es nicht unter diesem Einflüsse
den Betrug oder, besser gesagt, das helfende Manöver aus-

*) Deshalb giebt Slade keine Experimente mit verschlossenen
Tafeln.


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