Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 223
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0231
H. Sommer: Das Kriterium der Wahrheit im Erkennen. 223

Dingen und Ereignissen ausser uns mit diesen selbst, sondern
in der sachgemässen Auffassung des unmittelbar Gegebenen
, in der inneren Folgerichtigkeit und Schlüssigkeit
unserer Vorstellungen und deren Verhältnisse zu einander.

„Das einzige Mittel, die Wahrheit unserer Vorstellungen
und Schlussfolgerungen zu constatiren, besteht
in ihrer Zurückftihrung auf einfache Thatsachen,
welche wir unmittelbar erleben, und auf Axiome von
zweifelloser Geltung. Die Wahrheit dieser Axiome lässt
sich freilich nicht mehr beweisen, sondern nur durch ein
Gefühl unmittelbarer Evidenz als richtig constatiren, welches
in dem Innewerden ihrer Allgemeinheit und Notwendigkeit
besteht. Das Gefühl der Allgemeinheit und
Notwendigkeit, welches uns die letzten Axiome alles
Wissens und Erkennens als apriorisches Besitzthum des
Geistes, als unmittelbar gewiss und selbstverständlich erscheinen
lässt, ist das letzte und einzige Eirilerium
aller Wahrheit.

„Wie es eine sittliche Norm in uns giebt, welche
den characteristischen Grundzug unseres Wesens in ethischer
Beziehung bildet, so finden wir in uns gewisse
a p r i o r i s c h e Wahrheiten, deren Gewissheit wir ebenso
unmittelbar mit dem Gefühle der Allgemeinheit und Noth-
wer.digkeit m uns erleben, wie das Vorhandensein jener
sittlichen Norm. Wie diese, ist die Selbstverständlichkeit
des Inhalts jener aprioiischen Wahrheiten ein letztes
gegebenes thatsäehliehes Moment, welches nur
erlebbai, aber nicht weiter beweisbar ist und die Grundvoraussetzung
alles Erkennens bildet."--

Mach dieser grundlegenden Feststellung wendet sich
der Verfasser zurück zu dem zweiten Schritte seiner
Untersuchung, aus welcher wir zur Abrundung des Ganzen
nur noch Einiges herausheben wollen. „Alle jene Sätze,"
sagt er, „verhalten sich, wenn man sie genauer betrachtet,
zu einander wie Radien eines Kreises, die alle nach demselben
Mittelpunkte gerichtet sind. Es gilt nur, diesen
Mittelpunkt zu bestimmen, um deren innere Zusammengehörigkeit
und das Gesetz ihrer Bildung zu begreifein
Dieses Centrum ist das absolute Wcltwesen, der
reale Grund alles Bestehenden, durch dessen richtige und
sachgemässe Auffassung sich die Weltanschauung, deren
Grundlinien jene Sätze verzeichnen, vollständig zu einem
einheitlichen Ganzen zusammenschliesst. Erst die richtige
Auffassung jenes höchsten Wesens kann der ganzen Weltansicht
inneren Halt geben; sie erst kann die in jenen
Sätzen nur dürftig skizzirten Grundgedanken durch Offen-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0231