Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 225
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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H. Sommert Das Kriterium der Wahrheit im Erkennen. 225

zeugt uns bald, dass auch wir unsererseits auf
andere Wesen einzuwirken vermögen. Unser Leben
verläuft in steten Wechselwirkungen mit
unzähligen anderen Wesen, und diese Wechselwirkungen
erscheinen als das einzige Band, welches uns mit
jenen anderen Wesen und der Welt überhaupt verbindet.
Den Hergang und die Denkbarkeit dieser Wechselwirkungen
zu erklären, war das vornehmste Problem der neueren
Philosophie seit Cartesius {Des Cartes), dessen Wichtigkeit
um so mehr erkannt wurde, je mehr sich das philosophische
Nachdenken auf Anregung der Naturforschung der Erklärung
der thatsächlich beobachteten Vorgänge des Lebens
überhaupt zuwandte, Lotte hat dieses Problem zuerst
scharf präcisirt und in einer Weise gelöst, welche die
höchste Beachtung verdient

„Die Wechselwirkung kann, wie Loize sehr scharfsinnig
und klar entwickelt, nicht darin bestehen, dass die Zustands-
änderung des einen Wesens a auf das andere b unmittelbar
übergeht; denn ein Zustand des Wesens a kann sich nicht
von diesem loslösen und losgelöst von a für sich sein; er
könnte, selbst wenn dies denkbar wäre, nicht die Richtung
auf b finden und dort eine correspondirende Zustandsänderung
des anderen Wesens & werden. Der sogenannte influxus
physicusist eine den metaphysischen Begriffen des Wesens
und Geschehens widersprechende Vorstellung. Ebensowenig
genügt die occasionalistische Erklärung, dass dem Zustande
des a der correspondirende Zustand in b nach einem
das Geschehen in beiden Wesen für den besonderen Fall oder
nach einer allgemein verbindlichen Hegel ordnendem göttlichen
Machtgebote blos thatsächlich folge. Nur dadurch
kann die Thatsache der Wechselwirkung erklärt
werden, dass alle durch sie verbundenen Wesen als
Momente des JFürsichseins einer einzigen einheitlichen
Hubstanz betrachtet werden, welche den
alleinigen wesenhalten Kern der Wirklichkeit aller Einzelwesen
bildet. Jede Zustandsänderung des einen Wesens a
ist dann zugleich eine Bewegung jenes ganzen einheitlichen
substantiellen Weltgrundes, welcher in allen übrigen Wesen,
das ist in allen übrigen Momenten des Fürsichseins jener
einen Weltsubsanz, schwächer oder stärker wiederklingt
und mithin zugleich als correspondirende Zustandsänderung
des Wesens & hervortritt, welches auf solche Art die Einwirkung
von a erleidet.*)

*) Das Nämliche besagen die Stellen «Psych. Stud." September-
und Ootoberheft 1885 S. 4f>5—56 (aus von Hartmann's Schrift: „Der

Psychisch* Studien. Mai 1886. 15


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