Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 232
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0240
232 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1886.)

Form, der Spiritismus mehr an der inneren Function
zu hängen. Im Grunde genommen halten beide an der
oben behaupteten unauflöslichen Einheit zwischen Form
und Function, Körper und Seele fest. Für letzteren hängt
Alles an dem Problem, ob diese seelische Function durchaus
materiell sein oder werden muss, oder ob sie auch
ohne unsere sinnenfällig organisirte Materie
existiren kann? Nehmen wir ein ßild zu Hülfe, eine
schwebende Seifenblase, welche durch in einen Seifen-
wassertropfen mit einem Strohhalm hineingeblasene erwärmte
und rotirende Luft gebildet wird. Die innere Luft entspreche
der Seele, die schillernde Blase dem Körper.
Muss die innere Luft, wenn die Blase platzt und als in
sich zusammenfliessender Tropfen zur Erde fällt, durchaus
mit feinerer Blase fortbestehen, oder wird sie eine andere,
der Gesammtluft mehr entsprechende Form annehmen
können? Muss unser seelisches Wesen sich wesentlich seiner
Natur nach weiter materiell organisiren? Oder ist seine
materielle Organisation nur wesentlich in den Knotenpunkten
des seelischen oder geistigen Gesammtwirkens der
Natur? Ist überhaupt Seele oder Geist sinnlich materiell
in dem Sinne, wie dies die Materialisten annehmen? Ist
dies nicht der Fall, so werden wir Seele und Geist zwar
in ihrer individuellen Wirksamkeit mit dem Tode ihrer
organisirten Form als diese gewesenen Persönlichkeiten verlieren
, aber doch sicher nicht als wesentliche Functionen
der Allseele oder Geistkraft, welche sie in sich nur zurück
absorbirt hat zu jedenfalls neuen individuellen oder Ge-
sammtleistungen In dieser Hinsicht wird das exacte
Studium der sogenannten materialisirten Geistererscheinungen
von enormer Wichtigkeit für die Lösung
dieser Grundprobleme. Haben wir aus dem Organismus
unserer Medien ihre oder andere sich neu hervorgestaltende
bleibende organisirte Geister vor uns? Wird sich unser
Geist im Tode für das Leben im Jenseits ebenso nach
Darwinistischen Entwickelungsgrundsätzen organisiren und,
wenn auch in raffinirt verfeinertem Stoffe, doch mit allen
seinen irdischen Bedürfnissen dort weiter leben? Alle diese
Fragen liegen im Hintergrunde des von der Darwinistischen
Entwickelungslehre beeinflussten Spiritismus.

Nur in einem Punkte möchten wir uns mit Herrn
Prof. Seydel näher verständigen: wo er für unsere qualitativen
Empfindungen und Gedankeninhalte physikalische
Stoffbewegungen wegen ihrer nothwendig damit verknüpften
Ortsveränderung ausschliesst, können wir ganz und voll
mit ihm übereinstimmen; wo er aber auch die doch nur


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0240