Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 236
(PDF, 156 MB)
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236 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 188G.)

durch das geschilderte weibliche Medium, ein wohl Pseudonymes
Fräulein Agathe Himmlisch, Tochter eines Lehrers,
unseres Wissens wirklich so ähnlich stattgefunden. Ob hingegen
die in Nr. 4 berichtete somnambule Zeichnung einer
Vase des angeblichen Geistes Michelangelos durch dasselbe
Medium wirklich die angedeutete Entstehung durch den
Maler-Bräutigam des Mediums hatte, wäre von Theilnehmern
an jenen Sitzungen vielleicht noch zu bestätigen oder zu
berichtigen. Der angebliche ungarische Graf spricht viel
zu gebrochen — der wirkliche Graf P. beherrschte die
deutsche Sprache entschieden besser und richtiger; auch war
er unseres Wissens nicht in Ungarn, sondern in Galizien
ansässig. — Der Scbluss der Geschichte in Nr. h lässt durchblicken
, als ob die angebliche Erbschaft des Lehrers
Himmlisch, mit der er seine Schulden bezahlte, welche, zum
Theil gerichtlich eingeklagt, ihn in gewisse Beziehungen zu
dem diese Geschichten erzählenden Rechtsanwalt Hans Blum
gebracht hatten, von jenem Grafen für mediumistische
Leistungen seiner Tochter herstammte. Wir wissen aber
zufällig, dass der betreffende Graf so viel Mittel in Wirklichkeit
selbst nicht besass. Dass Herr Blum bei Gelegenheit
des Protraitirenlassens seiner Frau durch den Bräutigam-
Künstler in dessen italienische Skizzenmappe Einblick genommen
und dabei durch denselben erfahren, dass seine
Braut die vorhandene Skizze der prachtvollen Vase des
Michelangelo im Pahizzo R. zu Florenz wirklich nachkopirt
habe, müssen wir Herrn Blum auf sein Wort glauben.
Ebenso den Schluss seiner Geschichte. Der Künstler war
mit seiner Braut, die nun seine junge Frau geworden, sammt
Schwiegervater auf dem Wege nach Amerika. Aus England
will Herr Blum ein Schreiben des Malers erhalten haben,
in welchem dieser ihm bekenne, wie er durch ein eigenes
Geständniss seiner Frau über ihre mediumistische Leistung
„ersehen, an welchem Abgrund seine Braut und sein
Schwiegervater bisher gestanden" u. s. w. „Es war hohe Zeit
gewesen", — schliesst Herr Blum, — „dass Vater und
Tochter verschwanden, denn auch bei der Staatsanwaltschaft
war etwas ruchbar geworden" (durch wen? sagt er uns
nicht! — Ref.). „Als der magyarische Graf an dieser
poesielosen Amtsstelle den ungemein losen Zusammenhang
der Himmlisches mit der Geisterwelt erfahren hatte, bekam
er einen kleinen Schlaganfall.'* — Damit endet diese Geschichte
. Aber der Maler ist mit seiner gravirten Braut
wohl noch im für den Staatsanwalt wegen dieser Vasengeschichte
unerreichbaren Amerika, und der Herr Graf
ist seit 1878 todt. Beide können sich zur Zeit nicht ver-


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