Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 248
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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248 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 6. Heft (Juni 1886.)

nommenen wie mit denen des Evangeliums verfahren und
sie zu Grunde gehen lassen sollte, damit die übrigen gerettet
würden. Das scheint mir hier der verborgene Sinn
dieser angeblichen Krankheitsaustreibung durch, den Teufel
gewesen zu sein. Man muss das Volk nur recht verstehen
und ihm nicht immer den schlimmsten Sinn unterstellen
wollen.

Anders steht es jedoch wohl mit den Geschichten, dass
Hexen und Zauberer Gewitter und Stürme zum Schaden
ihrer Nächsten erregten oder erregt zu haben erklärten.
Auch Feuer- und Wassersgefahr schrieb man ihnen in Folge
dessen zu. Der Glaube daran ist uralt, und schon bei den
Römern in den XII Tafelgesetzen unter Anderen das „in-
cantare malum Carmen" verpönt, das Hersingen einer Art
„geformelten Spruches" mit schädigendem Zauber, welches
mit gedämpfter Stimme wie bei nächtlicher Weile vollzogen
wurde, wie Plinius in seiner „Hist. nat/4 XXVIII, 2, 20,
und Apulejus in „de Mag.44 26 und 47 berichten. Im Besonderen
ist dort schon eine zwiefache Richtung solchen
Handelns untersagt und mit Strafe bedroht, nämlich:
1. „alienos fructus excantare44, d. i. das Verderben der
fremden Feldfrucht; durch Herbeizaubern, sei es des Misswachses
, sei es des Hagels, sowie 2. „alienam segetem
pellicere," d. i. das Herüberzaubern der sprossenden Saat
auf den eigenen Acker, wie ein „uraltes römisches Gebet
bei der „lustratio agri" in Cat. R. R, 141, 2 an den „Mars
Pater", ferner L. Ättius Meleag. bei Non. 115, 10, ApuL
„de Magia" u. andere römische Schriftsteller lehren. Ihre
Einschärfungen mögen auch in die von der römischen
Kirche aufgestellten Canon es und in die uns zum Theil
noch erhaltenen encyklopädischen Werke des spanischen
Bischofs St* Isidor übergegangen sein, deren wir bereits im
Januar-Hefte 1886 der „Psych. Stud." S. 13 ff. erwähnten.

(Schluss folgt»)


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