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310 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1886.)
Manifestationen brachten; er wusste von ihnen so wenig, dass
er nicht einmal begriffen hat, um was für ein „Bild" es sich
handelte, und als er zu Mumler ging, gab er ihm nicht
seinen wahren Namen an, weil er wie viele Andere glaubte,
dass er ein Betrüger wäre. Folgendes ist die Beschreibung
der Photographie nach Mr. Donfs eigenen Worten: —
„Das Bild stellt mich auf einem Stuhle aufrecht sitzend
dar mit übereinander geschlagenen Beinen, Meine Hände
liegen auf meinem Schoosse mit zusammengeschlossenen
Fingern. Mäbel steht zum Theil hinter meiner rechten
Schulter, in ein weisses sich wohl anschmiegendes Gewand
gekleidet. Ihr Haar ist zurück gekämmt, und ihr Kopf ist
von einem Kranz von weissen Lilien umgeben. Ihr Haupt
neigt sich vor, so dass ihre Wange an meiner rechten Schläfe
ruht, aus der mein Haar stets gestrichen ist. Ihre rechte
Hand streicht über meinen rechten Arm und ergreift
meine Hand. Ihre linke Hand ivird auf meiner linken
Schulter sichtbar; zwischen dem Daumen und Zeigefinger
derselben hält sie eine Moo^rose.*) Ihr Kopf verdeckt zum
Theil meine Stirn, was beweist, dass mein BiJd nicht auf
einer vorher präparirten Platte aufgenommen wurde."
Die Beispiele, welche ich von den transcendentalen
Photographien Mumlers gebe, sind hinreichend, um eine
Idee von dem allgemeinen Typus dieses vermitteist seiner
Mediumität erzeugten Phänomens zu geben. Ich besitze
von denselben eine Sammlung von gegen dreissig, welche
die von Mr. Seilers, dem Correspondenten des „British
Journal of Photography", durch uns oben wieder gegebenen
gemachten Bemerkungen bestätigen. Ich will noch als einen
wesentlichen Punkt für unsere weiteren Untersuchungen hinzufügen
, dass im Allgemeinen eine Art Bekleidung einen Theil
des erschienenen Bildes ausmacht, wie man es auch auf den
Photographien von Mrs. Bonner und Mabel Warren sieht; als
Ausputz zeigen sich Blumen sehr häufig, auch auf einer Photographie
der Mrs. Conani, des berühmten Mediums der Eedak-
tion des „Banner of Light", sieht man nur drei Hände mit
der Hälfte der vollkommen wohlgebildeten Arme, die aus
der Höhe gegen den Kopf des Mediums herabkommen
und ihn mit Blumen überstreuen, welche ihm auf Kopf und
Brust fallen; eine Menge von Blumen und Blättern schweben
noch in der Luft. Eine der Hände hat auch einen Aermel
(wie wir es auf der Photographie der Professors Wagner
sehen,) nur ist er eng und dick, und weiss wie die Hand
selbst.
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*) Diese Details sind auf dem Lichtdruck leider nicht sichtbar. A*
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