Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 312
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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312 Psychische Studien, XIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1886.)

während er mich photographirte, jene Frauengestalt an
meiner Seite stehend erblickte. Er wünschte das Bild nicht
aus seinem Atelier fortzugeben und bat mich, dass ich
davon nicht sprechen möchte. Er erzählte mir, dass er
schon Jahre lang dann und wann dergleichen Bilder aufgenommen
habe; dass dieselben durch keinerlei Einwirkung von
seiner Seite kämen; dass er sie beinahe zu jeder Zeit aufnehmen
könnte, indem er sich der Controlle von Wesen
hingebe, die er für Geister hielte, mit denen er aber nichts
zu schaffen zu haben wünschte. 'Er wünsche seinen Namen
mit keiner Form des Spiritualismus vermischt/

„Ich hegte ein solches Vertrauen zu meines Freundes
Redlichkeit dass ich eine Untersuchung über diese seltsame
Kraft anzustellen wünschte. Erst nach vielen Unterredungen
und starkem Drängen willigte er ein, mir Sitzungen zu
gewähren und sich den 'Unsichtbaren' hinzugeben. Ich bot
ihm eine generöse Bezahlung für seine Zeit an, aber er
lehnte jede Vorstellung ab, indem er sagte, er könne sich
nicht versucht fühlen, seine geheimnissvolle Grabe für Gewinn
zu benutzen. Er gewährte mir jede Erleichterung
bei Anstellung meiner Untersuchung. Ich nahm einen
Freund als Beihelfer zu mir. Wir hatten übei seine Zeit
vier Nachmittage zu verfügen. Wir setzten das höchste
Vertrauen in ihn, stellten aber dennoch die Untersuchung
an, als ob er ein feiner Betrüger wäre. Ich war zugegen
bei der Präparirung der Platten und stand dabei, während
die Bilder entwickelt wurden. Wir trafen jede Vorsichts-
maassregei, Betrug zu verhüten oder zu entdecken. Bei fast
jeder Sitzung erhielten wir die Photographie einer Frau,
— derselben hellen, dunstigen Gestalt, welche erschien,
wenn ich allein ging oder allein zu sein glaubte! Und bei
fast jeder Sitzung fiel der Photograph theilweise in Trance.
Was sollen wir sagen? Er ist ein Mann von Stellung und
Charakter. Ich würde ebenso schnell daran denken, die Beschuldigung
der Falschheit, wie gegen den obersten Richter,
von ihm abzuwehren. Er hatte keine Veranlassung, mich
zu betrügen. Er wollte seine Gabe nicht für Geld verkaufen.
Wenn ich ihn auch der Falschheit für fähig gehalten hätte,
so würde ich doch nicht im Stande sein, eine solche in
Betreff der Bilder anzunehmen. Ich kenne nur zwei Arten,
auf welche eine Photographie aufgenommen werden kann. Es
muss dies geschehen entweder mit ref] ectirtem oder mit
durchfallendem Licht. Um ein Bild auf der sensitiv
gemachten Platte zu bekommen, muss ein Licht zu reflec-
tiren geeigneter Gegenstand in einer gehörigen Entfernung
vor der Linse aufgestellt werden; oder aber die Platte


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