Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 317
(PDF, 156 MB)
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Dessoir: Der Thymismus von Maack.

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erklären. Es ist absolut unverständlich, wie zwei so heterogene
Principien auf einander wirken können, was doch
thatsächlich geschieht, und es wird um nichts verständlicher,
wenn man mit älteren Philosophen die gegenseitige Beziehung
eine 'natürliche* (influxus physicus) nennt. Ein solcher
Dualismus ist aus zahlreichen Gründen sehr unwahrscheinlich
und hat denn auch in letzter Zeit einer
monistischen, einheitlichen Auffassung weichen müssen.
Diese letztere kann nun, wie es scheint, nur eine zweifache
sein: entweder stellt sie die Materie als das wahrhaft
Seiende hin und erklärt die geistigen Prozesse als Gehirnfunktionen
(Materialismus), oder sie betrachtet die
Seele als das oberste Princip und den Körper als die
sinnliche Erscheinungsform derselben ( Spiritualismus).
Ueber die materialistische Anschauung bedarf es keines
"Wortes mehr; Leute wie Büchner, der so thut, als ob Kant
für die Botokuden geschrieben hätte, und Häckel, der zu
meinen scheint, dass die ganze "Weisheit sich in die Hörsäle
der Zoologie geflüchtet habe, verdienen, abgesehen von
ihrer unleugbaren fachwissenschaftlichen Bedeutung, nur
noch historisches Interesse. Auf einer ungleich höheren
Stufe stehen die Vertreter einer Ansicht, die mit der
materialistischen verwandt ist, und die ihren tiefflichsten
Ausdruck in den Reden und Schriften Emil du Bois-Reymontfs
gefunden hat.

"Was nun die zweite Anschauung anbetrifft, mit der
wir ans hier in Anschluss an Maactfs Schrift näher zu
beschäftigen haben, so theilt sich dieselbe wiederum in
zwei Möglichkeiten, von denen man die eine einen stabilen
und die andere einen labilen Monismus nennen könnte.
Jener nimmt den Geist als Real-Seiendes an und fasst die
körperlichen Phänomene nur als Punktionen desselben auf;
dieser leitet aus einem Ur-Princip Geist und Körper als
reale Existenzen entwickelungsgeschichtlich ab. Hierzu meint
Maack: „Dass die erste Art von Monismus nicht zum
erwünschten Ziel führen kaim, bedarf hier nicht der Gründe:
wir sahen es aus der Geschichte und dem Treiben der
modernen Monisten. "Wir entscheiden uns also für die
zweite Auffassungsart." (S, 20.) Ich muss gestehen, dass
ich an dieser Stelle eine grössere Ausführlichkeit und eingehendere
Begründung schmerzlich vermisse, da es unmöglich
ist, nach diesen wenigen Worten und den vereinzelten
historischen Rückblicken die Berechtigung zu prüfen, mit
der Maack jenen Monismus zurückweist. Ich hoffe, dass in
den „Thymistischen Studien", die demnächst erscheinen
werden, diese Lücke ergänzt wird und vornehmlich auch


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