Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 322
(PDF, 156 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0330
322 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1886.)

gründliche, von philosophischen Naturforschern angestellte
Untersuchung nachgewiesen werden. Die Wissenschaft hat
die Aufgabe. die Wahrheit zu verkünden, aber auch die,
die Unwahrheit zu zerstören, sie ist also in jedem Falle
zu einer Prüfung verpflichtet. Dass sie vornehmlich
den medium istischen Erscheinungen gegenüber
sich so ablehnend verhält, ist in dem grossen princi-
piellen E^ehler begründet, den die Spiritisten begehen,
indem sie mit der Anerkennung der Thatsachen von vornherein
auch die Anerkennung eines Verkehrs mit den
Abgeschiedenen beanspiuchen. Die Spiritistei sollten doch
daran denken, dass sie nicht ein Privilegium auf die Wahrheit
haben, und dass ihre Theorie nichts weiter als eine
der vielen Hypothesen ist, die über den Mediumismus
aufgestellt sind und aufgestellt werden können. Die ganze
spiritistische Bewegung hat darum wenig Werth, wTeil sie
in der Weise vor sich geht, dass für eine behauptete
Lehre thatsächliche ßewreise gesucht werden, ein
Verfahren, das mit dem wissenschaftlichen im stärksten
Widerspruche steht Dazu kommt noch, dass gar viele
unter den Spiritisten ihre Sache als eine religiöse, eine
heilige ansehen und so zu Fanatikern werden, die jeden
Andersgläubigen verachten und allein im Besitze der
Wahrheit zu sein wähnen. Der Spiritismus la seiner
jetzigen Form ist für den Psychismus, was die Alchymie
für die Chemie war.

Ferdinand Maack, der den liesern der „Psych. Stud."
überdies schon aus mehreren Artikeln bekannt ist,*) erläutert
in einem längeren Abschnitte seine Ansicht über
die mediumistische Frage, die er vornehmlich mit Hülfe
der „Statuvolence" erledigen zu können glaubt. In der
Psycho-Statuvolence sieht er eine feste Basis zum Ver-
ständniss der sog. spiritistischen Erscheinungen und tritt
auch der Annahme einer psychischen Kraft, also der
Crookes-Cox-Wiitig'sehen Theorie bei. Bei der Besprechung
des Lebens - Magnetismus hält er sich vornehmlich an
Crepieux und nimmt mit diesem ein Alles durchströmendes
Fluidum an. Dieses Fluidum ist ihm die Weltseele,
die, weil sie Allem gemeinsam ist, einen magnetischen
Rapport ei möglicht; auch meint er, dass wir Alle von
einer besonderen Atmosphäre, einer Seelensphäre umgeben
sind. „Indem wir uns nun denken, dass die Weltseele
durch den ganzen Weltraum in allen Gegenständen vertheilt
ist und die Individualseelen nicht nur im Körper,
sondern auch — mit der Entfernung abnehmend — sich

*) Vgl. „Psych*Stud." Januar- MaJuniiieft 1884, Mai-u. Juüiheft 1885.


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