Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 343
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Wiesendanger: Das Krystallsehen.

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Sein Erstaunen wuchs, je mehr er zu sehen bekam. Dann
sah er seine Frau, seine Kinder und endlich meine Privatwohnung
, sowie auch meine Fanübe. Jetzt war ich gespannt
, das Gesehene zu erproben, und wir begaben uns
sofort nach meiner Wohnung, wo ich meine Frau in grösster
Aufregung antraf. Sie ist sehr sensitiv und muss den
merkwürdigen Vorgang gefühlt haben. Sie war so erregt
und schwamm in Timmen, dass es einer geraumen Zeit
bedurfte, sie zu beruhigen. Sodann bestätigte sich das
Gesehene vollkommen, indem ihre Aussagen, wo sie sich
aufgehalten und was sie gethan, mit dem Gesehenen übereinstimmte
.

Bei einer weiteren Sitzung machte ich den Versuch,
ob derselbe junge Mann aus meiner Vergangenheit etwas
zu sehen vermöge. Um nun meinen GedankeneinÜuss zu
beobachten, machte ich mir bestimmte Vorstellungen aus
meiner Erinnerung. Doch auch nicht einen Anklang hatten
seine Gesichte, und wunderbar, er sah mich als bartlosen
jungen Mann an einem Tische sitzend und ein Instrument
spielend. Erst konnte er nicht erkennen, ob es eine
Guitarre oder eine Zither war. Allmählich entschied er
sich für die Form einer G uitarre, doch wollte er ein solches
Instrument noch nie gesehen haben. Er beschrieb es als
ebenso gross, nur anders geformt, mit langem Griff und
statt geigenartigem Kasten mit einfachem runden. Es war
für mich kein Zweifel mehr, er sah mich in der That mit
memer Appenzeller Mandoline, die ich in meinem Jünglingsalter
leidenschaftlich spielte. Was war das nun? Zufall
kann man dieses Gesicht nicht nennen, und Gedankenübertragung
war es ebenfalls nicht, da ich etwas ganz
anderes mir vorgestellt, was er sehen sollte. Bemerken muss
ich nun, dass dieser und alle weiteren Versuche nicht mehr
mit der Glaskugel stattfanden, sondern einfach mit einem
glatten, möglichst reinen Glase, mit Wasser gefüllt.

Eine weitere interessante Beobachtung ist folgende.
Was ich mit dem Krystall nicht erreichte, das wurde mir
durch das Glas Wasser. Ich bemerkte, dass unter zehn
Menschen immer zwei bis drei zum Sehen geeignet waren.
In einer Gesellschaft von sieben Personen fanden sich sogar
vier Seher. Nun mag meine magnetische Manipulation
am Hinterhaupte der Betreffenden viel dazu beigetragen,
resp. zur Entwicklung gedient haben.

In den fünfziger Jahren existirte im Canton Luzern
(Schweiz) eine damals schon ältere Frau, die als Seherin
und Wasserquellenfinderin bekannt war. Sollte irgendwo
nach Schiefer, Sandstein, Kiesel, oder nach Lehm etc. sowie


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