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Wittig: (Hebt es wirkliche Hexerei und Zauberei? 349
trische oder magnetische Inductionswirkung oder eine
anderswie geartete Vermittelung zu Stande kommt. Ist
dieser Beweis erbracht, so wird man in erster Linie nach
einer Erklärung zu suchen haben, welche den heute zu
Recht bestehenden Kraft - Theorien am meisten angepasst
werden kann; und erst, wenn dies sich als absolute Unmöglichkeit
erweisen sollte, würde die Aufgabe erwachsen,
neue Gesetze der Kraftwirkung aufzustellen, welche nicht
nur der letztbeobachteten Erscheinung entsprechen würden,
sondern auch mit den altbekannten Naturerscheinungen in
vollkommenen Einklang zu bringen wären.
Der Beweis für die Möglichkeit einer „Suggestion
mentale" ist durch zahlreiche befriedigende Beobachtungen
von Seiten gewiegter Gelehrter und Experimentatoren erbracht
worden, wird aber demungeachtet noch vielfach nicht
anerkannt und zu widerlegen gesucht
Die eingehendsten Versuche zum Beweise der Suggestion
mentale dürften wohl jene sein, welche Professor
W. F. Barrett in Dublin in den Jahren 1875 bis 1883 und
Professor Charles Rieftet in Paris im Jahre 1884 durchgeführt
haben.
(Fortsetzung folgt.)
Giebt es wirkliche Hexerei und Zauberei?
Von Gr. C. Wittig.
IL
(Fortsetzung von Seite 248.)
Wir werden nicht fehlgehen, wenn wir diese Angaben
einer gewissen Böswilligkeit im Gemüthe dieser zaubernwollenden
Leute zuschreiben, welche etwa der offenen
Schadenfreude am Unglücke Anderer und dem Anwünsehen
eines solchen gleicht, die sich noch heut zu Tage in weiten
Volksmassen zeigen. Der Astronom Hermann J. Klein theilt
uns in seinem Artikel „Zur Geschichte der Wetterprognose"
{Westermanris „Illustrirte Deutsche Monatshefte" Februar
1886) aus dem kürzlich erschienenen Handbuch der ausübenden
Witlerungskunde von Dr. J. von Bebber Folgendes
mit: —
„Die Geschichte der Metereologie ist überhaupt von
eigentümlichem Interesse, insofern sie uns immer wiederholte
Bemühungen zeigt, die irdischen Witterungsverhält-
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