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410 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1886.)
zeugen muss. Und wirklich finden wir in der mediumistischen
Phänomenalität ziemlich zahlreiche Berichte über die Materialisation
von Geweben und Blumen. Die Thatsachen vom
„Apport" oder Herbeibringen dieser Gegenstände unter
jede Möglichkeit von Betrug abschliessenden Bedingungen
sind unzählig, und da Dr. v. Hartmann die Realität dieses
Phänomens nicht in Zweifel gezogen hat, so ist es unnütz,
dass ich mich hier mit seiner Bestätigung durch Citate von
Experimenten dieser Art beschäftige. Im Anfange war
man geneigt, den Geweben, mit denen die materialisirten
Gestalten bedeckt waren, einen über-sinnliciien Ursprung
zuzuschreiben; aber bald lernte man den Unterschied zwischen
dem transcendentalen „Apport" eines Gewebes und seiner
zeitweiligen Materialisation im strengen Sinne des Wortes
kennen. Das erste Phänomen ist, wie wir gesehen haben,
der Vorgänger des zweiten, und eben mit diesem letzteren
haben wir uns jetzt zu beschäftigen. Wir sind logisch zu
der Hypothese gekommen, dtiss das Phänomen der Materialisation
sich erzeugen könnte auf Unkosten eines gegebenen
Gegenstandes, ohne ihn vollständig zu dematerialisiren.
Und das findet wirklich nach der Beobachtung und dem
Ausspruche der „Intelligenzen" statt, welche dieses Phänomen
erzeugen. Die zeitweilige Materialisation eines Gewebes
würde sich al«*o auf Unkosten der von den Cirkelsitzern
getragenen Gewebe erzeugen: das Gewebe dieat als Medium
zur Materialisation eines Gewebes. Folgendes finde ich in
einer Oommunikation über diesen Gegenstand: — „Es ist
unmöglich, ein solches Material zu bilden, wenn nicht ent-
sprecher des Material getragen oder besessen wird von dem
Medium oder den Cirkelsitzern, denn jedes Ding in der
materiellen Welt hat seine entsprechende Eigenschaft in
der Geisterwelt. Weiss wird gewöhnlich gewählt, wenn
aber Pflanzenfarben in das Sitzungszimmer gestellt würden,
so könnte fast jeder von uns seine weisse Umhüllung in die
Farbe der daselbst aufgestellten Pflanzenfarben umändern;
dieses Experiment könnte bei ein wenig Entwicklung vor
den Augen der Cirkelsitzer ausgeführt werden mit entweder
von uns materialisirter Umhüllung, oder mit in Eurer Welt
gestalteten Stoffen." („The Spiritualist" 1878, I. p. 15.)
Ich kei.ne nur ein einziges in dieser Richtung von Mr.
Clifford Smith angestelltes und durch transeendentale Photographie
erhaltenes Experiment. Der Zweck war, die transzendentale
Materialisation eines Stoffes auf Unkosten eines
natürlichen Stoßes zu erweisen, welche Materialisation zum
Beweise das Muster dieses Stoffes reproduciren sollte. Um
dieses Experiment anzustellen, ergriff Mr. Smith bei sich m
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