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Aksakow: Krit. Bemerkungen über Dr. v. Hartmann's Werk. 41 3
die Gestalt sich von den Zuschauern Stücke von ihrem
Gewand abschneiden lässt, welche sich derb wie irdische
Stoffe anfühlen, so entsteht schon Zweifel, ob Tast-
hallucinationen oder Apport eines realen Objectes
stattfindet." (S. 103.) Wie löst Herr v. Hartmann diesen
Zweifel wieder auf? „Wenn die Stoffproben später gleichfalls
zerrinnen, oder nach der Sitzung nicht mehr auffindbar
sind, so ist ihr hallucinatorischer Charakter als erwiesen
zu betrachten; wenn sie nachher vorhanden und nach ihrem
Preise für das Meter zu taxiren sind, so ist ihre Realität
und zugleich ihre irdische Herkunft zweifellos." (S. 103.)
Aber wie erklärt man diese „irdische Herkunft?" Herr
v. Hartmann sagt uns: — wenn es nicht eine Tasthallu-
cination ist, so findet also hier „ein Apport eines
realen Objectes statt." Von Seiten des Herrn
v. Harimann ist dieses Wort eine Unklugheit. Er hat nicht
das Recht, von einem Apport zu sprechen zur Erklärung
irgend eines mediumistischen Phänomens. Der Apport
ist eine transcendentale, unerklärliche Thatsache, wenigstens
hat Herr v. Hartmann keine Erklärung desselben gegeben.
Also die Thatsache der Herkunft eines Gewebes durch
einen Apport ru erklären, heisst, das Unerklärliche durch
Unerklärliches erklären, und Herr v. Hartmann ist verpflichtet
, uns natürliche Erklärungen zu geben. —
Wenn er auch diese Erklärung vom Gesichtspunkte der
Spiritisten aus giebt welche den Apport zugeben, — so
ist das gleichgiltig; er hat nicht das Recht, den Spiritisten
diesfn Gesichtspunkt zu gestatten, denn er hat die Feder
ergriffen, um ihnen „die drei methodologischen Grundsätze
zu lehren, gegen welche der Spiritismus verstösst," und
dessen dritter uns sagt: — „Man soll so lange als möglich
mit natürlichen Ursachen auszukommen suchen" (S. 118),
— und um ihnen zu beweisen, dass in dem Spiritismus
„nicht der leiseste Anlass zum Ueberschreiten der mitiir-
lichen Erklärungen gegeben ist." (S. 106.)
Eine Thatsache, welche beweisen würde, dass ein materia-
lisirter Stoff nicht ein durch Apport verschaffter Stoff von
irdischer Herkunft sei, würde sein allmähliches Verschwinden
nicht bei einer Seance unter der haliucinatorischen Herrschaft
des Mediums, sondern ausserhalb dieser Bedingungen
sein. Und diese allmähliche Dematerialisation würde man
durch die Photographie haben bestätigen können. Aber
das ist eine experimentelle Aufgabe der Zukunft. .Für jetzt
haben wir nur einige Berichte, welche die Thatsache der
Materialisation von ganzen Geweben in grosser Menge
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