Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 418
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0426
418 Psychische Studien. XIII Jahrg. 9. Heft. (September 1886.)

wie diese Kirche den „Frieden" in die Familien trägt, der
lese: — „Der verbotene Baum" von Alban Stolz, (Freiburg
i. B., bei Herder, 1886) für 30 Pf»! Dieses Schriftchen
gestatte ich mir, dem protestantischen Consistorialrath und
Professor Herrn Dr. Luthardt zu empfehlen. Der Spiritismus
ist kein Spielzeug der Massen zur Befriedigung
der Neugier. Persönlichen Teufel, Satan, den Urbösen etc.,
können jedoch nur geistliche Herren dahinter wittern.

Der Teufel dürfte in Verkehrtheit, Hochmuth und
Egoismus der Menschen, welche aus der Thierheit soeben
auftauchen, seine wurzelhafte Entstehung haben, und so als
Idee personificirt worden sein, wodurch er von den Persern
und „auserwählten" Juden als Erbstück auf die jetzt „aus-
erwähllen" Christen überging. Mit der Freiheit und Gottähnlichkeit
, das heisst: dem bewussten Prinzip, trat bei
dem Menschen die Möglichkeit ein, nach Ideen zu wirken.
Die Ideen einer Hingabe und Aufopferung für's Ganze
begründen das moralische Gesetz. Die Verneinung desselben
in egoistischem Streben bringt Vernichtung, weil das Einzelne
nur durch das Ganze besteben kann und in dem Ganzen
seine Wurzel hat, wodurch der verneinende Geist zugleich
die Bedingung seines Daseins vernichtet. So gebiert das
Böse das Uebel als Korrektiv. Soll der Mensch in freierem
Wirken sich selbst nach Ideen bestimmen, so muss er fehlen
können. Soll er Mitschöpfer von dem sein, was er ist, so
muss er durch Arbeit sich und seine Zustände bilden
können. Die Vernunft ist dem Menschen als „Himmels-
licht^ gegeben. Die Gesetze seines Daseins entfliessen daher
einer so hohen Weisheit, dass dieselbe nicht nöthig
hat, den Naturlauf u. s. w. zu unterbrechen Bisher führte
jede hohe Kultur — wTas man eben so nannte — zu Reichthum
, Ueppigkeit und Verweichlichung, endlich zum Untergang
derselben. Auch unsere Zeit zeigt bedenkliche Symptome
des gleichen Endes, Wieder könnte wahr werden,
dass eher ein Kameel durch ein Nadelöhr gehe, als Reichthum
zum Glücke führe. Zu laxe Gesetze erträgt die
jetzige Menschheit ebenso wenig, als durch Gefasel, durch
Almosen in derzeitiger Gesellschaftsordnung der Armuth
abzuhelfen von Erfolg sein kann. Man erzieht sich ein
faules Parasitenthum, wie einst in den Bettelorden. Zu
grosse materielle Ungleichheiten müssen geebnet und Jedem
die Mittel geboten werden, sich selbst zu helfen. Unpassendes
muss auf jede Weise beschränkt und seine Ausbreitung
unmöglich gemacht werden.

Wie die Richtung aufs Ideale im Glauben Wunder
und Stigma's aufweist, so auch die Ideen des Bösen in


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