Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 421
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Ueber die letzten Stunden Friedrich's des Grossen. 421

3) Im Schlafzimmer, dessen Fenster offen bleiben
müssen, soll geheizt werden, doch darf sich das Feuer nicht
in einem Kamine befinden. Sr. Majestät muss sich so viel
als möglich dem belebenden Einflüsse der Sonne aussetzen.

4) Aus einem Nebenzimmer muss stets verborgene
Musik ertönen, doch sind Violinen zu vermeiden,

5) Sr. Majestät darf nicht viel sprechen, sondern muss
sich amüsiren durch Spielen mit Kindern, Räthsellösen,
leichte Literatur, Kapriolen von jungen Kätzchen und
Hündchen.

6) Zwei Kinder, von 8 bis 10 Jahren, mit gesunder
Gesichtsfarbe und heiterem Temperament, müssen an jeder
Seite eines neben dem König schlafen; ihre unschuldsvollen
gesunden Ausdünstungen werden ihn mit einer heilsamen
Atmosphäre umgeben.

7) Während des ersten Monats dieser Behandlung darf
der König nichts anderes geniessen, als mit Honig, Safran
und Salbei gekochten Reis. Wird er dieser Speise überdrüssig
, so würde ich gestatten, Rindfleisch, Hühnersuppe,
wohl auch ein schwach gebratenes Beefsteak, aber keine
Ragouts, kein Kalbfleisch, ganz besonders keine Fische.
Er darf jedesmal nur ein wenig essen, aber recht oft.

8) Sr. Majestät darf nur spanischen Wein trinken,
und falls ihm Chokolade keine Säure verursacht, so wäre
dies ein Himmelsbalsam.

9) Vor allem würde ich Sr. Majestät anrathen, einen
russischen Pelzhut zu tragen, ebenso die Füsse mit Pelz
zu bedecken, aber keine Tropfen, Elixire, Pillen oder
sonstige Arznei einzunehmen, das sind lauter Gifte, die nur
Oel ins Feuer giessen." —

Ob diese Verhaltungsmaassregeln befolgt wurden, meldet
die Historie nicht; der König erlitt einen schrecklichen
Tod, aber das Gemisch von Sinn und Unsinn in diesem
Recepte ist so auffallend, dass es einige Aufmerksamkeit
verdient. („Das Neue Blatt," Verlag von A. TL Payne in
Leipzig, No. 31, 1886.)

Wir finden hingegen überwiegend Sinn in allen diesen
neun Verhaltungs-Paragraphen. Wer da weiss, dass der
König sich durch den Genuss zu fetter Pasteten den Magen
zu verderben pflegte, wird gewiss der empfohlenen, leichteren
Diät beipflichten. Der heilsame Einfluss einer magnetischen
Hand auf die Magengegend wird nur von in dieser Beziehung
ganz Unerfahrenen noch so dreist geleugnet werden
können. Der belebende Einfluss der Sonne auf den Plexus
solaris ist ein Heilmittel, das der Unterzeichnete mit fast


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