Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 422
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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422 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1886.)

sofortigem Erfolge sowohl an seinen schwer erkrankten
Kindern, als auch an sich selbst wiederholt erprobt hat.
Er setzte Brust- und Bauchgegend durch drei Tage nur
fünf Minuten lang den wärmenden und heilenden Strahlen
der Mittagssonne aus. Auch die Einathmung der warmen,
magnetischen Ausdünstungen beim Schlachten frisch geöffneter
, junger (nicht bloss neugeborener) Thiere hätte für
das Asthma des Königs gewiss Erleichterung gebracht. Es
ist eine uralte Erfahrung, dass Fleischer seltener brustkrank,
schwindsüchtig und asthmatisch werden ais andere Leute.
Vom Fürstbischof Zimendorf von Breslau, der i. J. 1740
zur Papstwahl nach Rom gereist war, und den Friedrich
d. Gr. ein Jahr darauf in Ottmacha i in Schlesien verhaften
und nach Breslau bringen Hess, lesen wir in Otto Hartwig}s
Artikel: — „Ein päpstliches Conklave im vorigen Jahrhundert
'* (s. „Deutsche Rundschau" No. 10 vom 15. Februar
1886), dass er mit Podagra behaftet in Rom ankam. Da
ihm seine Aerzte verordnet hatten, den kranken Fuss
täglich in ein frisch geschlachtetes Schwein zu stecken, so
verlangte er, dass ein solches täglich in's Conklave gebracht
werde. Das schlugen ihm aber die Cardinäle ab, und er
trat nun nicht eher ein, bis sein Leiden durch die angeordnete
Cur gehoben war." (S. 299.) Also trauten schon
diese Aerzte der thierischen Warme eines Schweines mehr
Heilkraft zu, als die heutigen einer nach § 2 auf die Magengrube
zu legenden, warmen, menschlichen Hand. — Sanfte
Musik erheitert, spielende Kinder und Thiere ergötzen. Der
König bedurfte bei seiner stets allzu ernsten Gedanken-
richtung endlich einer solchen Abspannung dringend, welche
auch im § 1 gefordert wird. Das Schlafen junger Personen
bei Aelteren hat bekanntlich schon König David in seinem
hohen Alter an sich erprobt. (1. Buch d. Könige 1. Cap.
1. V.) Für einen Gichtleidenden, der der König war, wäre
überhaupt eine ganze Kleidung von Pelzwerk, am besten
Schafpelz anzurathen gewesen. Sein vom Architekten von
Knobelsdorf in allzu schleuniger Eile aufgeführter Palast
in Sanssouci ist bekannt wegen seiner feuchten Kälte. In
den Strapazen der drei scblesischen Kriege hatte sich der
König stark verkältet. Die damalige Elixire, Pillen und
Arzneien der Allopathie möchten wohl von den heutigen
Allopathen selbst nicht mehr verordnet werden. Worin
steckt also der Unsinn und die Charlatanerie des höchst
rationell rathenden Magnetiseurs ? Dr. Verse scheint neuerdings
ein Ueberwuchern des rationelleren, menschlichen
Magnetismus über den bloss empirischen und stets wechselnden
Arzneischatz der Vertreter seines allopathischen Standes in


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