Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 430
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0438
430 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1886.)

wohl lediglich in seinem weiteren öffentlichen Wirken als
Dr. Medicinae et Physiologiae,*) als Mitbegründer
eines Lehrstuhls für Psychologische Wissenschaft und
magnetische Therapeutik und als Vorkämpfer für die
Freiheit und Gleichstellung der Magnetiseure
mit den übrigen Aerzten der Vereinigten Staaten zu finden.
Hätten ihm nun seine ärztlichen Gegner den Vorwurf, dass
seine Gattin in angeblicher Bigamie, also in einem verbrecherischen
Eheverhältnisse, mit ihm als ihrem Verführer
lebe, weiter öffentlich entgegenschleudern dürfen, so war
sein auf seinem neuen Wirkungsgebiete Nutzen stiften
wollendes Wirken von vornherein lahm gelegt. Deshalb
betrieb und erhielt er auch am 3. Februar 1885 am obersten
Gerichtshofe des Staates New York das Scheidungsdekret
von Mary F. Davis, vormals Love, vormals Robinson,
und sie legte sich von Stund ab den Namen ihrer Grossmutter
Fenn bei. Sie verblieb in dem von Davis vor
28 Jahren angekauften kleinen Besitzthum zu Orange in
New-Jersey, und Davis vermachte ihr noch dazu die Hälfte
seines Baar-Vermögens, so dass sie bis zu ihrem Ende behaglich
leben konnte, während er sich von diesem ihm
theuren Heim, in dem auch sein Vater starb, zurückzog,
um seinen neuen Lebenszielen unbehindert nachstreben zu
können. Bis zu ihrem Tode hat er mit seiner nun dahingeschiedenen
Gattin in freundschaftlicher Correspondenz
gestanden.

Das giebt der Sache ein etwas anderes Aussehen als
Mrs. Heder K. Pooleh Darstellung, welche als angeblich intime
Freundin mehr von Mrs. Mary Fenn's Herzgebrochenheit
in Folge der im Jahre 1882 ihr erst offenkundig gewordenen
ehelichen Untreue oder Abwendung ihres Gatten von ihr
zu einer ihn (doch mit Mrs. Mary Fenn's eigener Beistimmung
) magnetisirenden Dame handelt. Untreue,
als sie 58 und er 56 Jahre alt waren! Die eigenen Briefe
der Mrs. Mary Fenn an Mr. Davis widerlegen dergleichen
Insinuationen, so nahe sie auch gewöhnlichen Lebensanschauungen
liegen mögen, denen sich ein Davis mit all
seinen bisherigen hohen geistigen Leistungen nach so jahrelanger
Selbst-Disciplin und Kasteiung schwerlich in dem
angedeuteten Sinne hingegeben haben würde.

A.uch wir bewahren der Hingeschiedenen in Deutschland
trotz alledem unsere vollste Sympathie. Sie hat
lediglich aus Liebe gefehlt, und darum wird ihr Vieles

*) Siehe „Psvch. Stud," October-Heft 1885, S, 463; October-lleft
1884, S. 493; December-Heft 1885, S. 486 if.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0438