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Kurze Notizen,
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der Hoffmanns-Hütte den Versuch, wobei die Schwingung
ganz entschieden gegen den Glocknerkaar hinwies und
diese Richtung auch fortwährend bis zur Auffindung der
Leiche Rubesoier's beibehielt. Sollte hier eine magnetische
Beziehung obwalten, deren Wirkung auf die Nerven durch
die Schwingung des Fadens ersichtlich wird? Noch mehr:
Bergerweis behauptet, dass ihm durch die Schwingungen
auch der nächste Wildstand angezeigt werde, wenn er mit
dem Faden zugleich ein Gems- oder Rehfellstück in die
Hand fasse; Vorbedingung sei immer nur ein völlig ruhiges
Halten des Fadens, bis die Drehungen aufhören.--
Soweit der Bericht des Gewährsmannes der „T. - Ztg."
Offenbar liegt die Kraft nicht in der Flasche, sondern in
der mediumistischen Begabung des Oberwirths, welcher
sicher, darauf aufmerksam gemacht, eine Wünschelruthe
zum Ausschlagen, einen an einem Faden hängenden Ring
zum alphabetischen Anklingen in einem Glase, einen sogenannten
Psychographen oder Emanulektor zu angeblichen
Geisterkundgebungen bringen würde, wenn er es versuchen
wollte.
e) f Unere Leser erinnern sich des vom Herausgeber
dieses Journals („Psych. Studien" Juli-Heft 1886 S. 309
ff.) als Zeugen für eine echte Geister-Pho tographie
erwähnten Mr. Moses A. Dow9 dessen Bildniss mit der
Geistgestalt einer seiner Setzerinnen dem Juni-Heft er. beigegeben
ist. So eben lesen wir in unserem ,,Leipziger Tageblatte
" vom 23. September er.: - „Vor Kurzem starb in
Charleston im Staate Massachusets Moses A. Dow, Gründer und
Eigenthümer des 'Waverly Magazine', einer in ganz Amerika
wohlangesehenen und einflussreichen Zeitschrift. Am 25.
Mai 1810 in Littletown geboren, genoss Dow eine sorgfältige
Erziehung. Der Vater desselben hatte die Absicht, ihn
zum Oekonomen ausbilden zu lassen, um später der väterlichen
Farm selbst vorstehen zu können. Moses zeigte jedoch
wenig Neigung für diesen Beruf, und der Vater musste sich
wohl oder übel darein fügen. Mit 19 Jahren verliess er
das elterliche Haus, um in Boston die Buchdruckerkunst
zu erlernen. Man rühmt ihm nach, dass er ein ebenso
fleissiger wie intelligenter Setzer war. Doch der Drang,
sich selbstständig zu machen, war so mächtig in ihm, dass
er sich entschloss, eine Zeitung zu gründen. Leider ging
die Zeitung bald wieder ein, und Moses sah sich genöthigt,
als Setzer sein Brod zu verdienen. Bald darauf versuchte
er es mit der Herausgabe eines religiösen Blattes. Mit
diesem hatte er mehr Glück. Ein vortheilhafter Verkauf
desselben setzte ihn in den Stand, ein Verlagsgeschäft zu
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