Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 490
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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490 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1886.)

gebührende Bücksicht, sondern erklärt dreistweg alle ihnen
misslalligen Erscheinungen und Thatsachen für Schwindel
und Betrug. (Fortsetzung folgt.)

Etwas über die sexuellen Verhältnisse der Medien,

Eine vergleichende geschichtliche Studie von

Carl Kiesewetter.

IL

(Schluss von Seite 487.)

Ja selbst aus dem „Hexenhammer" lassen sich
Zustände nachweisen, die auf Hysterie deuten; so heisst
es z. B. P. II. Qu. II. cap. 1., dass Wilhelm von Paris
eine Frau gekannt habe, „quae credebat so agnosci ab
intus a Diabolo." — „Nunquam etiam impraegnatae sibi
videntur mulieres ab incubis et intumescunt vehementer
ventres earum, et cum partus tempus adveuerit, sola emissione
multae ventositatis detumescunt." (Ibid.)

Die mit Besessenheit zusammenhängende Hysterie
trat epidemisch besonders in den Klöstern auf, wo die
besten Vorbedingungen zu ihrem Entstehen und ihrer Verbreitung
gegeben waren. So erzählt Johann Wier in seiner
berühmten Schrift „De Praestigiis Daemonum" eine ganze
Reihe epidemisch-hysterischer Besessenheiten, bei denen
mediumistische Erscheinungen aller Art vom Klopfen
und der einfachen Bewegung der Gegenstände bis zu
Levitation, Hellsehen, Gedankenlesen (bekanntlich ist
Somnambulismus und Hysterie ebenfalls im engsten Connex)
eintraten. Wir werden dieses und ähnliches massenhafte
Auftreten von mediumistischen Erscheinungen vielleicht
gelegentlich schildern; hier wollen wir nur an einigen Beispielen
den Zusammenhang des Sexuellen und Medium-
istischen darthun. Ein 16jähriges Mädchen, Vlant Dammarts,
welches sich mit ihrem Bräutigam vergangen hatte, wurde
von ihren Eltern in das ßrigittenkloster Marienbrunn bei
Xanten gesteckt, wo es in hysterisch - nymphomanische
Krämpfe verfällt, die in somnambul-mediumistische Zustände
niederster Art ausarten. Schliesslich entwickelt sich ein
regelrechter Incubusverkehr, in welchem der Teufel der
Besessenen in Gestalt ihres Bräutigams erscheint und mit
ihr buhlt. „Inclusa, — heisst es weiter — velut furore
percita, omnibus horrendum plurifarium exhibuit spec-


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