http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0508
500 Psychische Studien. XIII. Jalirg. 11. Heft. (November 1886)
an verschiedenen Tagen ungleich stark ist, sondern auch
im Verlaufe weniger Stunden treten sehr wesentliche
Schwankungen auf. Es scheint, dass bei Experimenten die
Kraft zu Beginn der Versuche schwach ist und successive
bis zu einem — sehr variablen — Maximalpunkte ansteigt,
um dann rascher, als sie angewachsen, sich wieder zu verringern
. Nach meinen Beobachtungen dauert dieses Ansteigen
der mediumistischen Kraft im günstigstem Falle l1/* Stunde,
während das Abfallen längstens 3/4 Stunden in Anspruch
nimmt. Deshalb ist es gerathen, bei Untersuchungen
immer mit Experimenten, welche ein geringeres Kraftquantum
beanspruchen, zu beginnen und zu schliessen, hingegen
anstrengendere Versuche erst nach Verlauf von :5/4 bis 1
Stunde anzustellen.
Das Auftreten dieser Kraft hängt überhaupt von so
vielen Umständen ab, dass nie im Voraus bestimmt werden
kann, ob und welche Versuche gelingen werden; denn
häufig kommt es vor, dass, wenn man Apparate für eine
bestimmte Untersuchung vorbereitet, die Kraft au diesem
Tage nach gänzlich verschiedener Richtung wirksam ist.
Unwohlsein, Verstimmung, Aufgeregtheit des Mediums
in erster Linie, aber auch der anderen Anwesenden, sowie
grosse Hitze, grosse Kälte und Nässe beeinflussen sehr
wesentlich das Auftreten und die Art, in welcher sich die
mediumistische Kraft äussert.
(Fortsetzung folgt.)
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