Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 514
(PDF, 156 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1886/0522
514 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 11. Heft. (November 1886.)

Nun sind aber bei Zöllner^ Experimenten mit Slade
auch hervorragende Juristen Mitforscher gewesen, ohne zu
dieser Ansieht zu gelangen!

Wir vermissen, wie Eingangs angedeutet, bei Herrn
Professor Wundt in dieser zweiten Auflage nur ein jedes
Eingehen auf die Erwiderungen, welche ihm wenigstens von
dem nun verstorbenen Professor Zöllner in dessen „Wissenschaftlichen
Abhandlungen*'* zu Theil geworden sind, wonach
das obige Urtheii über Herrn Professor Ulrici sich
wenigstens beim Herrn Recensenten wesentlich modificirt
oder anders gestaltet haben würde. Wir können Herrn
Professor Wundt getrost versichern, dass, wenn wir seine
physiologischen Forschungen, z. B. über die Zeitdauer
psychischer Prozesse zwischen Reiz und Bewusstwerden,
über Gehirn und Seele etc., ebenfalls nur einem Taschenspieler
zur Beurtheilung unterstellen wollten, jedenfalls
nur etwas Taschenspielerisches auch bei ihm herauskommen
würde.

Und was das bloss angebliche Kunststück Slade's mit
der Magnetnadel betrifft, so hat Herr Professor Wundt
nicht den leisesten Versuch gemacht, auch das von Herrn
Professor Fechner gleichartig beobachtete Phänomen an
Frau Ruf bei dem Freiherrn von Reichenbach zu entkräften
und zu widerlegen. Ein praktischer Jurist würde z. B.
auch Prof. Wundes vielfach täuschende Sinneswahrnehmungen
bei Gehirn und Seele als für die Jugend und christliche
Religion gefährlich hinstellen können. Die Anwendung
auf Slade und alle Aelmliches produzirenden Medien ergiebt
sich von selbst, da wir aus den mittelalterlichen Hexenprozessen
genugsam wissen, wie die juristische Folter Geständnisse
zu erpressen vermochte, welche den angeblichen
Täuschungen Slade's wie ein Ei dem andern ähnlich sehen.
Nun aber wirkt ein starker verborgener Magnet in einem
Rockärmel ganz anders auf eine Magnetnadel, als Zöllner
dies tlatsächlich bei Slade beobachtet hat! —

Professor Ebbinghaus nx Berlin bespricht in „Deutsche
Littcraturzeitung" ISU>. i{) v. 8. Mai 4886 ebenfalls W.
Wundfs „Essnys" (Leipzig, Engelmann, 1885) IV und 386
S. gr. 8°, M. 7.—., worin er die Wundt uche Modifikation
der lichte-Schopenhauer'sehen Lehre von der fundamentalen
Bedeutung und der Allgegenwart des Willens in
ihrer sachgemässen Beschränkung auf das psychologische
Gebiet hervorhebt. Uns wundert nur, dass er den tiefen
inneren Zusammenhang gerade dieser Lehre mit dem modernen
Spiritismus nicht erkennt, der gerade in diesem
Willen wurzelt und aui den Schopenhauer noch ganz be-


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