Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 517
(PDF, 156 MB)
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Wittig: Mr. Davis und seine Widersacher. 517

keins der Gatten selbst zugegen war, Worte gesprochen
haben sollte, die den Scheidungsakt selbst als illusorisch
hinstellen mussten.

Einer der Richter soll sich dahin geäussert haben,
„dass ein reines, aufopferndes Leben als Gattin von 29
tfahren diese Ehe vollgültig machen würde vor Gott und
den Gesetzen des Landes", — ein ganz unerklärlicher
Widerspruch gegen das von ihm soeben mit vollzogene
Scheidungsdekret, wenn diese Worte nicht bloss eine die
Sache mildern und die Geschiedene trösten sollende Privatmeinung
waren, die in diesem Falle geradezu einer ihr
nichts helfenden schönen Phrase gleichkamen. Denn, was
Gott vereinigt hat, soll der Mensch zwar nicht scheiden;
aber auch, was Gott getrennt hat, soll der Mensch nicht
gewaltsam zusammenzwingen wollen.

Wir verstehen da die gereizte und rigorose Stellungnahme
des Redakteurs der ,,Spiritualistisehen Blätter"
No. 43 v. 21, October er. nicht. Davis hat seine Lebensgefährtin
nicht ins ungewisse Elend Verstössen, sondern
sich nur von ihr getrennt, weil ein weiteres Zusammenleben
Beider nicht mehr möglich war. Es war beiderseitiger
Wille, einander persönlich fern zu bleiben. Davis
hat ihr sein Haus zu Orange und 3500 Dollars, die Hälfte
des zu seinem 50. Geburtstag erhaltenen Fonds, vermacht.
Ausserdem lebte sie in der Nähe ihres bemittelten
Schwiegersohnes, dessen verstorbene Gattin ihre Tochter
Mary aus ihrer ersten Ehe war, und in dessen Wohnung
sie auch starb. An den Magnetiseur Kramer zu Düsseldorf
schreibt Davis aus Boston, Mass., 15. August 18S6: —
„Mrs. Fenn ist heimgegangen . . . Ihre Freunde, welche in
ihrer Thorheit meine Feinde sind, drucken bereits: sie sei
an 'gebrochenem Herzen' gestorben, und wollen dadurch
beim Publikum mein Leben und meinen Charakter in ein
falsches Licht stellen. Aber sie gehen sicher fehl, denn
die Leiche der Abgeschiedenen wurde ihrem Wunsche gemäss
secirt, und die Aerzte erklärten, die Todesursache
sei ein Krebsgeschwür im Magen gewesen, das sich bis auf
die benachbarten Organe erstreckt habe. Die Wahrheit
muss die Oberhand behalten." —

Es hätte ferner wenigstens einen scheinbaren Grund
zu der Behauptung gegeben, Mrs. Fenn sei an gebrochenem
Herzen gestorben, wenn sie bald nach der Scheidung am
3. Februar 1885, oder wenigstens kurz nach Mr. Davis1
Wiederverheirathung zu Boston am 11. August 1885 gestorben
wäre. So aber hat sie noch fast ein volles Jahr
nach diesem angeblich für sie herzbrechenden Ereignis«


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