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Antispiritistische Sachverständige tiher Spiritismus etc. 541
seinem ausdrücklichen Zeugnisse sogar lebensgefährlich
werden konnte. Es geschah dies gleich beim ersten
Programmpunkte der antispiritistischen Dunkel-Soiree! —
Da wir nun von irgendwelchen vorhergegangenen erschöpfenden
Vorstellungs-(Sitzungen des Herrn Seifert rein nichts
erfahren und die spiritistische Erklärung, dass die
„(Deister nicht mit sich spielen lassen," durch das ärztliche
Gutachten ausgeschlossen werden soll, so ist die tiete,
lebensgefährliche Ohnmacht des Herrn Seifert nach allen
weiteren Denkmöglichkeiten entweder ein von ihm per-
horrescirter hypnotischer Zustand gewesen, oder vielleicht
die Folge von vorhergegangenen, schon im Vor-
genusse des Sieges über die Spiritisten dem Grotte Bacchus
oder Gambrinus geweihten Sitzungen, die ihn so plötzlich
in jenen tieferen Trance-Zustand versenkten. Herr Seifert
hat nun selbst zu wählen, oder ehrlich zu bekennen, oder
aber ein neues Zeugniss beizubringen, dass es keins von
beiden, und was es eigentlich war. Seine Gründe gegen
den Hypnotismus aber wären uns recht erwünscht, da derselbe
mit dem Trance-Zustande der spiritistischen Medien
doch ziemlich nahe verwandt sein dürfte. Hätten da die
Spiritisten im ersteren Falle nicht einigermaassen Fug
und Eecht zu behaupten, dass ihn die Geister des Spiritismus
schon beim Schopf hatten? Wir rathen ihm auch
allen Ernstes, sich ferner nicht mehr so aufzuregen, —
denn es giebt Rückfälle solcher Zustände, die ihn vielleicht
unversehens ins dunkle Jenseits befördern könnten, ob nun
gute und böse Geister dasselbe bevölkern oder nicht.
JMur einer der beiden Herien Schraps war bei allen
diesen Vorgängen zugegen, nämlich Herr Bernhard Schraps,
aber keineswegs das eigentliche Medium, Herr Weber
Emil Schraps. .Nun sollte man doch meinen, diese ganze,
den Spiritismus aufklären wollende Versammlung würde
den öffentlichen Anstand insoweit gewahrt haben, dass sie
diesen einen Vertreter des Spiritismus hätte vollständig
zu Worte kommen lassen. Man lese aber selbst, wie viel
Worte Herr Bernhard Schraps hat sprechen können und
dürfen, um sofort niedergejohlt zu werden. „Wir wollen
sehen, was unsere Schüler gelernt haben," lerner: „Ich
sage ja nicht, das alles Lüge ist," und „Ich muss erst
meinen Conpin fragen4' sind die einzigen Aeusserungen,
welche seine Gegner von ihm berichten, aber auch sofort
entstellen und anders deuten, als sie gemeint sind. Die
„.Neuen Spirituahstischen Blätter*4 des Dr. Cyriax erklären
in ihrer ]No, 45 v. 4. JSlovember 18bti — „ . . . Dass Herr
Beruh. Schraps selbst erklärt habe, dass Herr WUlmann
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