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548 Psychische Studien. XIII. Jahrg. 12. Heft. (December 1886.)
Illing nicht das Ungenügende der Versuche nachzuweisen
sein, wenn Herr Professor Preyer überhaupt Untersuchungen
eines Nichtgelehrten für beachtenswerth hält und nicht
deren Wahrhaftigkeit anzweifelt, da er sogar von den
Richefsehen Versuchen bemerkt: —
„Wenn man nun davon ausgeht, dass alle in Richefs
Abhandlung mitgetheilten Versuche vollkommen ehrlich
ausgeführt wurden, obgleich" — Siehe obige Broschüre
pag. 65, 3. Abschnitt.
Eines der Experimente — das VII. — lässt sogar
auf eine psychische Fernwirkung schliessen, wenn man nicht
allenfalls die Annahme einer unbewussten Gedankenübertragung
, nämlich einer unbewussten psychischen Beeinflussung
meiner Gedanken durch eine ebenso unbewusste Willens-
wirkung von Seite des Schreibers des zu errathenden Satzes,
zur Zeit als er mir den Brief einhändigte, vorziehen will.
Meine Versuche zum Zwecke der Constatirung einer
psychischen Fernwirkung sind noch nicht abgeschlossen, die
bisher gewonnenen Ergebnisse lassen mich aber das Bestehen
einer solchen Fernwirkung für sehr wahrscheinlich
betrachten.
(Fortsetzung folgt)
IL Abtheilung.
Theoretisches und Kritisches.
Kritische Bemerkungen über Dr. Eduard von Hart-
mann's Werk: „Der Spiritismus".
Vom Herausgeber.
XII.
(Fortsetzung von Seite 510.)
Weitere logische Inconsequeuz der Dr. v. Hartmanit'sriien Hallu-
cinations- mit seiner Nervenkrai't-Theorie.
Was die physikalische Erklärung betrifft, welche Herr
von Hartmann von den auf mediumistischem Wege erhaltenen
Eindrücken giebt, so enthält sie solche Widersprüche mit
allen bekannten physikalischen Gesetzen, dass die Physik
und die Physiologie sie niemals sich aneignen werden; und
noch sonderbarer ist es, dass die logische Entwickelung der
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