Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 559
(PDF, 156 MB)
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S. R.: Einige Kritiker über Prof. Wundt's „Essays." 559

Zöllners „Der Spiritismus und die sogenannten Philosophen.
Offener Brief an Dr. Wilhelm Wundt, ord. Prof. d. Philos.
a. d. Univ. Leipzig." — im III. Bande seiner „Wissen-
Abhandlungen", welcher unter dem Spezialtitel: — „Die
transcendentale Physik und die sogenannte Philosophie.
Eine deutsche Antwort auf eine 'sogenannte wissenschaftliche
Frage'. (Leipzig, Oswald Mutze, 640 S. 10 M.) erschienen
ist.

Wie wenig aber unsere exakten Naturforscher noch
über das Verhältniss von Leib und Seele wirklich
wissen, das verräth uns Herr von Gizycki daselbst weiter
in seiner kritischen Besprechung des Buches „(Jeber gelöste
und ungelöste Probleme der Naturforschung" von
Otto Zacharias (Leipzig, Denicke, 1885). „Am wenigsten,"
äussert sich v. <r., „sagen mir seine eigentlich philosophischen
Erörterungen zu, in denen dem 'monistischen Nonsens
' gegenüber das bekannte 'Ignorabimus1 *) eine grosse
Rolle spielt: 'Was für uns nicht bloss momentan, sondern
für alle Zeit unbegreiflich ist', sagt der Verfasser, 'ist das
Problem, wie aus bewegter Materie Empfindung entstehen
könne' (S. 68). Besser gefallen mir die Worte Bain1$: —
'Eine solche Sprache wie diese ist unwissenschaftlich: "Die
bewusste Empfindung ist eine Thatsache in der Verfassung
unserer körperlichen und geistigen Natur, welche
absolut unerklärbar ist." Die einzige Bedeutung, welche
dies haben kann, ist, dass körperliche Facta und geistige
Facta fundamental verschieden sind, aber in enger Verbindung
stehen. "Bis zu diesem Tage sind wir vollkommen
in Unwissenheit, wie Materie und Geist auf einander
wirken," so ist gesagt worden. Aber in Wahrheit hat man
nichts zu erkennen, als die, bis zur höchsten Verallgemeinerung
gebrachte, Thatsache selbst.' (Alexander Bain
„Logic". London, Longmans, Green Co. Part II: In-
duction. Chapt. XII: Explanation of Nature. p. 127.)". —

Wir erachten das ganze Problem schon von vornherein
für dualistisch falsch gestellt, da Bain wie Zacharias eigentlich
„Monisten" sind und bewegte Materie, wenn sie vom
empfindenden Geist ergriffen werden kann, doch nichts von
diesem absolut Verschiedenes sein dürfte. Der Fehler
steckt unseres Erachtens darin, dass sie eigentlich bloss
daran verzweifeln, den Geist „mechanisch" aus der bloss
von Schwerkraft bewegten Materie hervorkonstruiren zu
können, und doch sich nicht zu dem Entschlüsse erheben,

*) Den bekannten „sieben Welträthseln" Prof. Emil 4u Bots-Rey-
mond\ in Berlin entnommen.


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