Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 569
(PDF, 156 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Professor Jäger und die Materialität der Seele etc. 569

so insbesondere in den Naturwissenschaften hier und dort
ein Bestreben nach philosophischer Vertiefung und Verallgemeinerung
der Probleme hervor. Nach zwei Seiten hin
wird solches sichtbar. Erstens in Bezug auf die Prüfung
und kritische Revision der naturwissenschaftlichen Grundbegriffe
; zweitens in der Art, wie bisher getrennte Gebiete
innerlich verbunden werden durch Verbindungsglieder, welche
die Forschung der letzten dreissig Jahre zu Tage gefördert
hat: die Darwinsche Entwicklungslehre für die Welt der
Organismen, und die Lehre von der Erhaltung der Kraft
für den unorganischen Theil der physischen Welt." —
Obiges Buch bewege sich innerhalb der letzteren. Brasch
spricht aber von einem öfteren Wechsel des äusseren Weltbildes
je nach den Denkergebnissen der Philosophen, Astronomen
und Physiker. „Aehnliehe Wandlungen wie die
Anschauungen vom Weltganzen haben auch die Vorstellungen
von der kosmischen Materie seit dritthalb tausend
Jahren durchgemacht Nur dass hier in den letzten drei
Jahrhunderten eine grössere Stetigkeit der Grundvorstellungen
hervortritt. Denn seitdem Gassendi und Galilei im
Zeitalter der Renaissance die alte Demokritische Atomenlehre
wieder aufgenommen haben, hat sich dieselbe
bis auf die Gegenwart immer mehr befestigt und ist heute
in stärkerem Maasse die unverrückbare Basis aller Natur-
forschung geworden." — „Viel jüngeren Datums ist das
zweite Band, die Lehre von der Erhaltung der
Kraft, die berufen scheint, ein Hauptmoment der künftigen
Naturphilosophie zu bilden; denn Männer wie Robert
Mayer, Helmholtz, Clausius, Tyndall u. A., welche das Weehsel-
verhältniss von Wärme und Bewegung zuerst begründeten,
gehören ja unserer Zeit an. — Gewiss, der neuere Geist
drängt schneller vorwärts, im öffentlichen Leben wie in der
Forschung. Von der Reformation bis zur Französischen
Revolution und von der letzteren bis zur Gegenwart ist der
allgemeine Culturprozess mit einer Intensität vor sich gegangen
und hat während dieser dreier Jahrhunderte Resultate
hervorgebracht, wozu die Menschheit sonst Jahrtausende
gebrauchte. Ebenso verhält es sich in der Wissenschaft.
Ein Vergleich der beiden so ungleichen Zeiträume: von
Aristarch und Archimedes bis auf Kopernicus und Kepler
und von diesen bis auf Laplace, Humboldt und Darwin würde
doch gar sehr zu Gunsten der letztern Periode ausfallen.
Leider gilt dieses eigenthümliche Verhältniss weder von der
Philosophie, noch von der Kunst, noch von der Literatur:
ein Argument mehr für die paradoxe Behauptung der Geschichtsphilosophen
vom Schlage Thomas Buckle's, welche


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