Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
13. Jahrgang.1886
Seite: 573
(PDF, 156 MB)
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Kurfs Notizen.

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einem Lokal der Petersstrasse aasgestellt. Referent, der
dasselbe noch kurz vor dem Tode seiner 82jährigen Mutter
gesehen, war von der ganzen Stimmung desselben wie vorahnungsvoll
auf das Tiefste ergriffen. Wohl noch nie ist
der Tod Jesu idealer und realistischer zugleich erfasst worden
. Der welterschüttcrnde Vorgang ist gleichsam über
die Tiefen dieser Erde emporgehoben, indem die den Fuss
des Kreuzes für den Beschauer nicht mehr sichtbar Umstehenden
nur in ihren verschiedenen betend empor gerungenen
Händen angedeutet sind. Die fahle Blässe des
Todes ruht auf dem gemarterten, aber nicht wie auf anderen
Bildern oft unschön verzerrten männlichen Leichnam, der
sein im Tode mild verklärtes Antlitz mit seinem dorngekrönten
Haupte sanft zur Linken neigt. Es ist wirklich
vollbracht. Ueber und um den dunklen Kreuzesstamm, der
in echt historischer Weise einem T und keinem f gleicht, und
dessen dreisprachige Aufschrift des Pilatus kaum zu entziffern
ist, erhebt sich zur Linken des Beschauers eine
finstere Sturmwolke, die nur rechts vom Kreuze noch einen
kleinen lichten Bogen über der weiten Gegend unverhüllt
lässt. Die heraufziehende Finsterniss hat das im Tode
gesunkene Haupt Jesu bereits mit umschleiert. Oberhalb,
etwas links vom mittleren Kreuzesstamme, steht die vom
Monde total verfinsterte Sonne, ein Meisterstück künstlerischer
Wiedergabe der wirklichen Natur, wie sie sie Referent
einst selbst Anfang der 1850er Jahre an einem hellen Nachmittage
zu beobachten Gelegenheit hatte. Nur noch ganz
matte Lichtstrahlen brilliren um den die Sonne verfinsternden
Mondesrand, die von der Alles einhüllenden Sturmwolke
nur noch mehr gedämpft sind. Unten aber am
Horizonte zieht sich ein dünner linealer blutrother Streif
über die ganze Gegend als letztes verzitterndes Abendroth,
gleichsam wie der über diese Welt gezogene Summenstrich
unter die Posten dieses Daseins. Der Gesammt-Eindruck
ist der des völligen Aufgebens alles Irdischen und Sinnlichen
um des höheren Pradieses willen. Möge kein Spiritualist
, dem sich die günstige Gelegenheit dazu darbietet,
es versäumen, sich in die Betrachtung dieses Meisterwerkes
voll Todesgrauen und Jenseitshoffnung zu versenken.

b) Auf dem Gebiete der spiritistischen Literatur sind
uns in letzterer Zeit mehrere Schriften zugegangen, die wir
hier nur ankündigen, aber erst im folgenden Jahrgange
1887 vielleicht etwas ausführlicher besprechen können. 1)
Der unseren Lesern bereits als Mitarbeiter bekannte Herr
Avgmt Butscher zu Esslingen in Schwaben hat seit 1. Oktober
d. J. eine Wochenschrift: — „Hand in Hand"


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