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Aksakow: Meine photographischen Experimente in London. 3
— einem reichen Edelmann, Landbesitzer in Gloucester-
shire, der so eben erst den Bau seines Wohnhauses
vollendet hatte, — aus seiner Frau und einem andern
Herrn, ihrem Freunde, Da sie nicht wünschen, dass ihre
Namen bekannt gegeben werden, so habe ich auch nicht
das Hecht, sie der Oeffentlichkeit preiszugeben. Was in
diesem Falle höchst merkwürdig ist, dürfte der Umstand
sein, dass die Mitglieder dieses Oirkels — deren erste Bekanntschaft
mit den mediurnistischen Phänomenen erst vor
zwei Jahren stattfand — keine Absicht hatten, sich mit
spiritistischer Photographie zu beschäftigen, und das um so
weniger, als keines von ihnen auch nur einige theoretische
oder praktische Kenntnisse vom Phutographiren besass;
aber einst erhielten sie bei einer ihrer intimen Seancen
eine Communikation, durch die ihnen gesagt wurde, dass
ihre mediurnistischen Dispositionen besonders günstig seien
zur Erzeugung spiritischer Photographien, und dass, wenn
sie sich die nöthigen Apparate anschafften, man ihnen andeuten
würde, wie sie weiter vorzugehen hätten. Der Vorschlag
wurde ausgeführt, und nach den Anweisungen der
unsichtbaren Operateure ward die erste Transccndentai-
Photographie am 22. April 188(5 zu Stande gebracht. Bis
jetzt hat man deren acht erhalten, und einige übertreffen
an Schönheit Alles, was ich bis jetzt davon gesehen habe.
Nach ihrem Typus erinnern sie an die Photographien, welche
von Hartmann (s. „Psych. Stud.u, August-Heft 1886) erzeugt
worden sind, und von denen ich zum ersten Male einige
Abzüge in der Sammlung des Mr. Wedgwood in London zu
sehen Gelegenheit hatte.
ich gehe jetzt zu meinen eigenen Experimenten über.
Sie haben zweimal wöchentlich im Hause des Edelmannes
stattgefunden, von dem ich vorher gesprochen, in einem
kleinen Zimmer der 3. Etage, das lU1^ Fuss lang und \)lj2
Fuss breit war, ein auf den Hof hinaus gehendes Fenster
und eine Thür hatte, die sich auf einen Corridor öffnete.
Die Fensterläden waren geschlossen und mit zwei wollenen
Tüchern verhängt, welche mit kleinen Nägeln befestigt waren;
das Fenster hatte auch noch einen dichten Vorhang. Die
erste Sitzung fand statt den 21. Juni 1880 Abends. Um
einen kleinen Tisch nahmen Platz: der Hausherr, seine Frau,
ihr Freund, Eglinton und ich: im Ganzen 5 Personen. Bald
fiel Eglinton in Trance und wendete sich im Namen des
einen seiner Führer an mich; ich setzte mit einigen Worten
das Wesen und den Zweck der geplanten Experimente auseinander
und man antwortete mir, dass der Hauptführer
Eglinton's schon eine ßerathung gepflogen habe mit dem die
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