Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 30
(PDF, 153 MB)
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30 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1887.)

Stellung zum Freiheitsproblem ist durch diese seine Weltanschauung
mit bestimmt. Innerhalb des gesammten physischen
Alls herrscht nichts als unverrückbare Naturnotwendigkeit
. Hier ist alles, von den Bahnen der Weltkörper
bis zur Bewegung der Säfte im zartesten Pflänzchen, durch
das eiserne Gesetz der Ursache und Wirkung beherrscht
Anders aber wird die Sache, wenn wir das Gebiet des
Geistigen und Sittlichen betreten. Hier gelten andere Bestimmungen
, da die Natur des Geistigen eine völlig andere
und von dem Wesen der Materialität durchaus verschiedene
ist. Gegen diese dualistische Weltanschauung, welche
ausser Lotze noch viele andere Vertreter hat, richtet nun
Wallaschek seinen (von Brasch später als allerdings unzulänglich
erwiesenen} Angriff: —

,/Es kann nicht zugegeben werden, dass das geistige
Leben völlig anders geartet sei als die Natur, für welche
die Geltung des Causalgesetzes allgemein zugegeben wird.
Wir können gar nicht anders denken als im parallelen Vorgang
mit der Natur; woher kommt es denn, dass geistige
Resultate mit materiellen übereinstimmen ? Nur weil beide
die gleiche Gesetzmässigkeit haben. Sind nicht die Gesetze
der Logik dieselben wie diejenigen der Natur, ist nicht
Mathematik, mit der wir die Naturvorgänge erweisen und
ergründen, nichts anderes als auf reelle Grössen angewandte
Logik ? Wie wäre dies alles möglich, wenn der Geist
anders geartet wäre als die Natur —

Brasch nennt dieses ein sehr oberflächliches Raisonne-
ment, das bei weitem nicht bis in die Tiefe des zu behandelnden
Problems dringe. Besser und gründlicher sei, was
Wallaschek für seinen Determinismus ius Feld führe.
Lotze denke nach ihm erst nach erfolgter Willensentscheidung
darüber nach, ob ein Grund und welcher uns bestimmt
habe? Das ist eine Hypothese ex post. „Wenn wir aber
zwei Gründe a und b haben und noch nicht entschlossen
sind, dann werden wir sehr wohl wissen, welchen wir lieber
möchten, d. h welcher stärker ist, und wir werden merken,
dass wir noch einen anderen, c, setzen müssten, der entweder
a verstärkt oder sich selbst genug ist, um uns des
b entschlagen zu können. Aber alle diese Gründe sind ungeheuer
* fein und wechseln rasch, sodass wir sie kaum
merken, und eine starke festgesetzte Ueberzeugung von der
Freiheit ist immer nur die Folge eines Mangels an Selbstbeobachtung
." Auch gegen Lotzens Angriff auf die Resultate
der Statistik, soweit sie das Liberum arbitrium
vernichten sollen, weil sie „auf sehr unglaubwürdigen Berechnungen
beruhten", wendet sich Wallaschek, indem er


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