Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 38
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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38 Psychische Studien, XIV, Jahrg. 1. Heft. (Januar 1887.)

Abdeckerey. Man verschliesset den Kasten wieder, lasset
solchen denen Inquisiten vor Augen stellen und fragt: Ob
dies der Kasten sei? — 'Ja, ja, das ist er. Nun werden
die Herren sehen, dass wir wahr geredt haben/ (Die
Hexen hatten nämlich ein freiwilliges Bekenntniss abgelegt.)
— 'Noch einmal, was sagt ihr , was soll drinn seyn?' —
'Lauter köstliche silberne Geschenke des wohlthätigen
Geistes/ — Herr Amtsactuarius Anton Werneccius beobachtet
dabei aufs Genaueste ihre Gesichter und findet solche
voll des grässlichsten Staunens, als der Kasten vor ihren
Augen geöffnet wird und sie die schöne Musik, die herrlichen
Raritäten darin erblicken. 'Sieh, siehf, ~ ruft die
Eine voller Bewunderung aus, — 'wat doch de Düvel vör'n
Schelm is! de hat uns recht was angeleietP (vorgelogen).

Da die Katharina Niemanns den Acten nach ihre —
zur Zeit des Processes verheirathete — Tochter llsäbe
Berends und diese wieder die Susanna Neilmanns „zur
Hexerey verführet" hatte, so haben wir hier ein Beispiel
der psychischen Ansteckung, eines magnetischen Rapportes
oder einer hypnotischen Suggestion, welche von der die
Zauberei lehrenden Hexe auf ihre Schülerin übertragen
wurde. Auf diese Weise erklären sich auch die Visionen
des Sabbaths und namentlich des Teufelsgeldes, welches sich
in Koth, Scherben, Kohlen u. s. w. verwandelte, ohne dass
wir heut zu Tage leider sagen können., wo die einzelnen
erklärenden Thatsachen anfingen und endeten.

Dabei fällt mir ein eigenthümliches persönliches Erlebniss
ein, welches mich stark an den Traum erinnert, den der Sohn
des Herrn Nössler in Leipzig hatte. (Vgl. „Ps. St." LX, Jg.
Heft 3.) Als kleiner Knabe führte ich ein eigenthümliches
visionäres Leben, welches sich sowohl durch Erscheinungen
im wachenden Zustand, als auch durch merkwürdige Träume
verschiedenster Art kundgab. Da ich ein sehr gewecktes
Kind war, so pflegte ich meine Träume und Visionen oft
zum grössten Staunen meiner Angehörigen zu erzählen,
wovon vielleicht gelegentlich mehr. So träumte ich als etwa
vierjähriger Knabe, ich gehe von Schloss Landsberg
durch die sogenannte Hassfurt (einen schönen Hochwald)
an der Ruine Habichtsburg vorbei nach meinem Geburtsort
, der thüringischen Residenz M. Als ich in den jetzt
in einen Weg verwandelten, in den Felsen gehauenen
Burggraben kam, fühlte ich mich von hinten rechts mit
kleinen Steinchen geworfen und sah, als ich mich umkehrte,
eine Oeffnung in dem Felsen, auf welchem die Ruine steht,
worin drei grosse Fässer standen; dieselben waren eines
mit Erbsen, eines mit Linsen und eines mit Hirse gefüllt,


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