Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 42
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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42 Psychische Studien. XIV* Jahrg. 1. Heft. (Januar 1887.)

und es im Zimmer ganz dunkel war. Vor dem Lichte
schien der „Geist" Respeet zu haben, denn kaum wurde
das Zimmer beleuchtet, hörte jedes Gepolter auf. Die
Gemeinde Schönau ist über diesen Spuk in Aufregung;
drei Viertel der Bewohnerschaft sind überzeugt, dass es in
Wahrheit ein Geist sei. Auch in den Nachbarorten Grafendorf
, Grussbach, Höflein, Tajax und Erdberg herrscht
unter der Bevölkerung Angst und Aufregung, und an hundert
Personen besuchen nun täglich das gespenstige Haus.
Da sich der Spuk auch am Tage wiederholte, sah sich
die Gendarmerie veranlasst, diese die ganze Bevölkerung
in Aufregung versetzende Affaire zu untersuchen. Und
siehe da, trotzdem das „Auge des Gesetzes" anwesend
war, nahm der Spuk dennoch kein Ende. Postenführer
Kristen Hess nun alle anwesenden Weiber in ein anderes
Zimmer treten, das bisher noch nicht von dem „Geiste"
besucht worden war; nur drei Männer blieben zurück. Ob-
zwar es in diesem Zimmer ganz dunkel war, wiederholte
sich der Spuk nicht mehr, wohl aber in jenem Zimmer, in
welchem die Weiber versammelt waren. Hierauf begaben
sich die Männer in das von den Weibern besetzte Zimmer.
Auf dem Tische daselbst lag eine sogenannte „Beisszange";
kaum wurde die Lampe abgedreht, so schrie die Tochter
Lesingers, Franciska: — „Jesus, Maria! es kommt schon
wieder was!" — Darauf hörte man einen Schlag auf die
Thür und das Fallen eines Gegenstandes. Sofort wurde
Licht gemacht, die „Beisszange" war vom Tische verschwunden
und lag bei der Thür auf der Erde. Nun war
es klar, dass der „Geist" die Hand eines Anwesenden geführt
hatte. Der Verdacht fiel sofort auf die Tochter
des Hauses. Dieselbe wurde von einem Weibe untersucht,
und man fand in ihren Bocksäcken thatsächlich Sand und
Kohlenstückchen vor. Der „Geist" war nun gefangen, er
liegt aber seit dieser Zeit nach Angabe der Hausleute wie
leblos — mit nur kurzen lichten Momenten — im Bette;
ob nur zum Scheine, ist nicht sichergestellt. Trotzdem der
Schwindel durch die Gendarmerie aufgedeckt wurde, dauert
der „Spuk" noch immer fort, nur fliegen nun zur Abwechslung
— Knödel mit Kohlen Stückchen vermischt herum.
Wahrscheinlich hat eine andere Person von dem Mädchen
das „Geistermachen" gelernt Sache der Behörde ist es,
zu eruiren, warum eine solche Komödie inscenirt worden
ist, und auch die Thäter zur Verantwortung zu ziehen, damit
sich die durch diesen Schwindel hervorgerufene Erregung
der leichtgläubigen Bevölkerung endlich lege,"
(Wiener Ztg. v. 8. Decbr, 1886.) — „Was ist davon zu


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