Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 45
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen.

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8ine Reklame für die Taschenspielerei ist, als ein „non plus
ultra" von Einsicht in die Geheimnisse des Spiritismus gepriesen
und so auf sein Kommen vorbereitet hatten, um
hierorts die alten Verleumdungen von Neuem aufzuwärmen
und den Spiritismus nachäffende Kunststücke einem neugierigen
Messpublikum vorzuführen. Der Verein , Abila"
rechnet es sich beispielsweise schon zum Verdienst an,
dass sich der Dr. Cyriax'sche Verein für Harmonische
Philosophie aufgelöst habe, und sendet eigene Reiseapostel
nach Chemnitz und anderen Orten bis Böhmen aus, um
dort neuauftauchenden spiritistischen Vereinen und den
Mülsener Medien entgegen zu wirken. Die Leipziger Presse
weist leider Berichte über derartige Bestrebungen nicht
auf dieselbe Weise zurück, wie sie den spiritistischen Vertretern
das Wort abschneidet und für die von ihnen vertretene
reelle Sache kein Wort der Verteidigung hat,
obgleich ihnen der Inhalt der spiritistischen Presse doch
nicht unzugänglich ist. (Verspätet!)

g) Seelische Vorstellungseinflüsse auf den
Organismus« - Das Pariser „Evenement" lässt sich von
bekannten Schauspielern und Schauspielerinnen Perienbriefe
schreiben und hat eben seine Sammlung durch eine Epistel
von Sarah Bernhardt aus Eaux - Bonnes vermehrt. Sie
schreibt darin: — „Unser Handwerk, das der Schauspieler
, ist ein gar schweres. Das Publikum glaubt allzu
leicht, nach zehn oder fünfzehn Vorstellungen seien die
Komödianten gleichgültig gegen ihre Rolle. Welcher Irrthum
! Sophie Croizette blieb nach der berühmten Ver-
giftungsscene der 'Sphinx' blass und zähneklappernd, manchmal
fiel sie in Ohnmacht. Und das ging so durch hundert
Vorstellungen. Der Tragöde Beauvalete weinte allabendlich
heisse Thränen in der Waldscene des 'König
Lear\ Suzanne Reichemberg, die Perle der Schauspielerinnen,
war in krankhafter Aufregung in der kurzen Wahnsinns-
scene der Oorbeaux'. Mounet-Sully hatte in den Rasereien
des Orestes wahre Wuthanfälle. Eines Abends besuchte
ich Aimee Teissandier nach der Nachtwundlerscene in
1 Macbeth!; ich fand sie eisig kalt und noch von Zittern befallen
. Und doch war es schon die 50. Aufführung des
Meisterwerkes. Was mich betrifft, so habe ich niemals
kPhädrd gespielt, ohne ohnmächtig zu werden oder Blut zu
speien, und nach dem vierten Bilde der 'Theodora!, in
welcher ich Marcellus tödte, bin ich in einem solchen Ner-
venzustande, dass ich schluchzend in mein Ankleidezimmer
gehe. Und wenn ich nicht weine, so ist meine Nervenkrise
noch viel unangenehmer für die, welche um mich sind, und


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