Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 60
(PDF, 153 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0064
60 Psychiache Studien. XIV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1887.)

So bewegt die allgemeine Seele die besondern Seelen; die
vernünftige Seele wirkt auf die sinnliche und diese auf die
vegetative. Jeder Theil der Welt wirkt auf einen andern,
und jeder ist fähig, von einem andern bewegt zu werden;
auf jeden Theil dieser untern Welt wirken die Himmel
nach seiner Natur und Fähigkeit, wie ein Theil des thierischen
Körpers auf den andern wirkt." (Lib. II. cap. 60.)

Bezüglich nun der eigentlichen psychischen Kraft sagt
Affrippa (Lib. I. cap. 68.): — „Der Seele des Menschen wohnt
eine Kraft irme, die Dinge und Menschen zu verwandeln,
zu verhindern und an das zu fesseln, was sie verlangt.
Alle Dinge gehorchen ihr, wenn ihre Leidenschaft oder
Kraft eine bedeutende Höhe erreicht, so dass sie Diejenigen
bewältigt, welche sie bindet. Denn das Obere bindet das
das Untere und zieht es zu sich; das Untere wird dem
Obern gleich verändert oder anders afficirt. — Auf ähnliche
Weise kann der Mensch, wenn er sowohl durch die Leidenschaften
seiner Seele als durch die gehörige Anwendung-
natürlicher Dinge sich himmlischer Gaben theilhaftig
gemacht hat, einen weniger Starken bannen und zur Bewunderung
und zum Gehorsam zwingen; — er kann einen
Andern in Sklaverei und Krankheit stürzen, ihn zur Ruhe,
Freude oder Traurigkeit nöthigen, zur Verehrung, Furcht
oder Zwijtracht, zur Liebe oder Fröhlichkeit, zur Ueber-
zeugung und Nachgiebigkeit zwingen. Die Wurzel dieses
Bannes aber ist ein starkes und bestimmt ausgedrücktes
Verlangen der Seele unter der ßeihülfe des himmlischen
Einflusses. Die Auflösung oder Verhinderung derartiger
Bannungen erfolgt durch eine entgegengesetzte Leidenschaft,
welche die andere an Stärke übertrifft; denn ebenso, wie
ein gewaltiges Verlangen die Seele bindet, kann es auch lösen
und verhindern." (Lib. I. cap. 68.)

In der niedern Sphäre äussert die Seele nach Ägrippa
ihre fernwirkende Kraft besonders dann, wenn ihre
Leidenschaften heftig erregt sind. „Die Leidenschaften der
Seele, welche der Phantasie folgen, können, wenn sie heftig
sind, nicht allein den eigenen Körper verändern, sondern
ihre Wirkung kann sieh auch auf einen fremden Körper erstrecken
, so dass gewisse wunderbare Eindrücke auf die
Elemente und die äusseren Dinge dadurch hervorgebracht
werden." Eine leidenschaftlich erregte Seele kann dem
eigenen wie dem fremden Körper Gesundheit und Krankkeit
bringen, und selbst der Gemüthszustand kann die Gesundheit
des Nebenmenschen beeinflussen. (Lib. I. cap. 65.)

Ein fester Glaube und ein unerschütterliches Vertrauen
sind die Grundbedingungen aller magischen Thätigkeit.


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