Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 72
(PDF, 153 MB)
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72 Psychische Studien. XIV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1887.)

temporäre Unterdrückung aller eigenen Wortvorstellungen
von den diesen zugehörigen elektrischen Innervationsströ-
mungen zu befreien. Ein solches Individuum könnte dann
bei vollständiger Verschliessung seiner Ohren vorerst jene
Gefühle studiren, welche die ihm durch kräftiges, wiederholtes
Aussprechen der verschiedenen Vokale und Conso-
nanten seitens einer zweiten Person abgeschwächt vermittelten
elektrischen Aktionsströmungen der letzteren verursachen
. Da nun die das Sprechen und Denken eines Lautes
begleitenden Muskelgefühle nach dem dritten zuvor citirten
Satze einander ähnlich sind, so liegt dei Schluss nahe,
dass auch die das Denken eines Lautes begleitenden
elektrischen Innervationsströmungen einer zweiten Person
den correspondirenden Artikulationsmuskeln jenes Individuums
elektrische Strömungen vermitteln, deren physiologische
Wirkung sich von der beim Sprechen desselben Lautes hervorgerufenen
physiologischen Wirkung nur graduell unterscheidet
. In Hinblick hierauf lässt sich demnach, wie ich
glaube, wenigstens theoretisch die Möglichkeit zugeben,
dass bei fortgesetzter Uebung und Steigerung der Aufmerksamkeit
endlich sogar gedachte Lautcombinationeu, d. i. Wortvorstellungen
, einer jenem Individuum benachbarten Person
von demselben als ,Sinneseindrüeke' erfasst werden. Ausserdem
ist begreiflich, dass es einem solchen Individuum leichter
fallen müsste, sich von vornherein auf die Perception einer
relativ kleinen Anzahl fixer Wortvorstellungen, z, B. gedachter
Ziffern oder Spielkartenbezeichnungen, einzuüben,
als die Erfassung beliebiger Wortvorstellungen in Betracht
zu ziehen.

Ein zweiter denkbarer Fall wäre noch, dass ein Individuum
durch Eintreten eines abnormen physischen und
psychischen Zustandes direkt eine so hochgradige Erregbarkeit
seiner Artikulationsmuskeln acquiriren könnte, dass bereits
die ihm vermittelten elektrischen Innervationsströmungen
einer benachbarten, Wort vor Stellungen producirenden Person
trotz ihrer Abschwächung seine ruhenden Artikulationsmuskeln
hinlänglich reizen würden, um automatische Actionen
derselben conform mit den fremden Innervationen zu veranlassen
» Anderseits muss aber auch zugestanden werden,
dass die Wahrscheinlichkeit für das wirkliche Eintreten des
zweiten Falles noch viel geringer erscheint als für jene des
ersten."


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