Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 75
(PDF, 153 MB)
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Wirth: Ein neuer Versuch logischer Beweise etc. 75

linien ziehen, welche in diesem Falle üblich sind, und müsste
uns mittelst ihrer von der Rechtwinkligkeit des Dreieckes
zu den Quadraten über seinen Seiten Schritt für Schritt
hinüberleiten. Mit anderen Worten: Er müsste sein „folge-
dessen" in dessen einzelne Glieder auflösen, wenn er wollte,
dass wir es einsehen und davon überzeugt werden sollten.

Herr P. hat es nun gerade so gemacht wie dieser von
mir gedachte Lehrer der Mathematik. Er hat erstens einen
Ausgangspunkt gegeben: „Aus nichts kann nicht etwas werden
" ; zweitens einen Endpunkt: „Aus etwas kann nicht nichts
werden"; und hat zwischen beide das Wörtchen „folgedessen"
eingeschaltet* Dies genügt aber nicht, Herr P. muss uns
ausführlich sagen, wie der Schluszsatz aus dem Anfangssatze
folgt, wenr. wir ihm glauben sollen.

Bis dahin aber, dass Herr P. das Versäumte nachholen
und uns zur Prüfung vorlegen wird, kann die Sache auch
noch so sein.

Der Satz: „Etwas kann nicht zu nichts werden" kann
eine ganz selbstständig für sich einzusehende Wahrheit sein,
so wie auch die Axiome der Mathematik völlig für sich
dastehen und zugegeben werden ohne weitere Ableitung des
einen aus einem anderen; oder es kann jener Satz anderswoher
abzuleiten sein; oder es kann sogar jener Satz mehr
oder minder in Zweifel gezogen werden.

Letzteres ist mein Fall. Es lässt sich, glaube ich, leicht
zeigen, dass die Allgemeinheit, mit welcher Herr P. jenen
Ausspruch thut, unberechtigt ist.

Denn vor Allem: was versteht Herr P. unter etwas?
Meint er die Atome der Chemiker, die Kräfte der Physiker,
so sind wir einig. Wir nehmen Alle an, dass diese nicht
zu nichts werden. Aber mit dieser Bedeutung ist das Wort
„etwas" nicht erschöpft. Wir verstehen darunter auch noch
alle die aus jenen Atomen und durch jene Kräfte gebildeten
Gegenstände der uns umgebenden Natur. Man könnte
es das Etwas des Augenscheines nennen, welches, wie der
tägliche Augenschein lehrt, allerdings immerwährend zu
Nichte wird.

Es ist freilich eine gewisse Möglichkeit vorhanden, sich
über diese Thatsache mit Hülfe des sprachlichen Ausdrucks
hinwegzutäuschen. Man kann sagen, ein Stück Eis, welches
geschmolzen ist, habe sich in Wasser verwandelt, um- oder
fortgesetzt u. s. w. Aber was ist mit solchen Redensarten
gewonnen? Dass an Stelle des Eises das Wasser getreten,
dieses vielleicht durch den galvanischen Strom in seine Elemente
zersetzt worden ist, ist eine Folge der Unvergänglich-
keit der Atome, die von Niemand geleugnet wird. Aber


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