Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 89
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurse Notizen

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Philosophie die Discussion der Probleme des modernen
Spiritualismus und Spiritismus in ihren Kreisen nicht zu,
welche sich doch mit diesen Fragen bis auf die Wurzel
unserer Existenz eingehend beschäftigen und den Unterschied
zwischen Geist und Materie besser als alle wissenschaftlichen
Theoreme darüber zur Anschauung bringen?

c) Wir lesen im neuesten Londoner „Light" v. 29. Januar
er.: — Baron Hellenbach soll ein neues philosophisches
Werk über Mysticismus für die Presse vorbereiten. Er
befindet sich gegenwärtig auf seinem Schlosse in Croatien.

d) Wir erfuhren aus zuverlässiger Quelle, dass Mr.
Eff Union sich seit 20. Januar er. in München befand, und
dass dort von hervorragenden Mitgliedern der psychologischen
Gesellschaft Experimente mit ihm angestellt wurden.
Vielleicht benützen noch andere Cirkel Deutschlands diese
günstige Gelegenheit, seine so verschiedenartig disponirte Kraft
für eine Reihe von Seancen zu gewinnen. (Vgl. sub ft. u. m)

e) Papier-Hochzeiten. Der Glaube, welcher sich
bei vielen Naturvölkern findet, dass die, welche hier auf *
Erden verehelicht waren, das Eheleben im Jenseits fortsetzen
, und dass Jemand, der als Kind stirbt, verurtheilt
sei, einsam und allein seinen Weg jenseits des Grabes zu
wandeln, hat auch bei dem chinesischen Volke tiefe Wurzeln
geschlagen und dort zu der sonderbaren Sitte geführt, die
Todten zu verheirathen. In einer der jüngsten Nummern
einer englischen wissenschaftlichen Zeitschrift findet sich
darüber folgendes: Die Geister aller männlichen Kinder,
die ganz jung sterben, werden nach einiger Zeit mit den
Geistern weiblicher Kinder, die im gleichen Alter aas dem
Leben geschieden sind, vermählt. Stirbt z. B. ein zwölfjähriger
Knabe, so trachten seine Eltern sechs oder sieben
Jahre nach seinem Tode, seine Manen mit denen eines
gleichaltrigen Mädchens zu verehelichen. Sie wenden sich
an einen Heirathsvermittler, der ihnen ein Verzeichniss
todter Jungfrauen vorlegt; nach getroffener Wahl wird ein
Astrolog zu Rathe gezogen, der den Geistern der beiden Abgeschiedenen
das Horoskop stellt. Erklärt er die Wahl für
eine günstige, so bestimmt man eine Giücksnacht für die
Hochzeit. Diese geht folgendermaassen vor sich. Im Cere-
moniensaale des Elternhauses des todten Bräutigams wird
eine papierne Nachbildung des letzteren in vollem Hochzeitsstaate
auf einen Stuhl gesetzt. Um 9 Uhr oder noch später
senden die Eltern eine Hochzeitssänfte im Namen des
Geistes des Jünglings in's Elternhaus der Braut mit der
Bitte, sie möchten dem Geiste des Mädchens gestatten, sich

in die Sänfte zu setzen, um in ihr neues Heim gebracht


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