Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 103
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
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Aksakow: Meine photographischen Experimente in Lonuon. 103

erscheint und die wir zu Petersburg sahen, hat nur die Hälfte
des linken Armes.) Und indem die Gestalt eine Bewegung
mit beiden Armen zum Zeichen der Bestätigung machte,
kreuzte sie dieselben auf ihrer Brust, machte eine grüssende
Verbeugung und verschwand hinter dem Vorhange. Einige
Sekunden darauf erschien Eglinton, er trat ganz aus dem
Vorhange heraus, und hinter ihm erschien eine andere Gestalt
in Weiss — dieselbe, welche wir soeben erst gesehen
hatten; alle Beide stellten sich aufrecht vor den Vorhang
und eine Stimme sagte: „Licht!" Zum zweiten Male flammt
das Magnesium auf, und ich betrachte mit Erstaunen die
hohe Gestalt, welche mit ihrem linken Arme Eglinton umarmte
und unterstützte; er war in einem tiefen Trance-
Zustande und hielt sich kaum auf seinen Füssen; ich sass
etwa fünf Schritte entfernt, und beim blendenden Lichte des
Magnesiums konnte ich den seltsamen Besucher vollkommen
betrachten; er war ein Mann voll Leben; ich habe genau
gesehen die lebendige Haut seines Gesichtes, seinen ganz
natürlichen schwarzen Bart, seine geraden und dicken Augenbrauen
und seine scharfen Augen, welche die ganze Zeit
über ernst und unbeweglich direkt in die Flamme blickten,
die etwa fünfzehn Sekunden brannte. Die ganze Gestalt
war bis zum Fussboden in Weiss gekleidet; auf ihrem Kopfe
trug sie eine Art Turban. Mit ihrem linken Arm umfasste
sie Eglinton, mit der rechten Hand hielt sie ihre Hülle.
Als Mr, N. ausrief: „jetzt", um das Objectiv zu schliessen,
verschwand die Gestalt hinter dem Vorhange, aber sie hatte
nicht Zeit, Eglinton mit sich zu ziehen, und er fiel noch vor
dem Vorhange wie todt zur Erde. Die Lage war kritisch,
aber wir rührten uns nicht, da wir wussten, dass das Medium
sich unter einer Macht befand, über die wir keine Befugniss
hatten. Alsbald öffnete sich der Vorhang wieder, und dieselbe
Gestalt erschien zum dritten Male; sie näherte sich
Eglinton, und aufrecht stehend, sich aber ein wenig zu ihm
hinabneigend, begann sie Striche über seinen unbeweglichen
Körper zu machen. Wir bewunderten dieses Schauspiel in
tiefem Stillschweigen. Eglinton begann sich langsam zu erheben
und stellte sich zuletzt auf seine Füsse. Die Gestalt
umfing ihn mit ihrem Arme und führte ihn hinter den Vorhang
zurück. Bald liess sich eine ganz schwache Stimme
vernehmen — die Joey% eines der controllirenden Führer
des Mediums, welcher uns rieth, dass wir das Medium sofort
an die frische Luft bringen und ihm Wasser mit Branntwein
vermischt zu trinken geben sollten. Es war 10 Uhr
35 Minuten, als die Seance endigte; sie dauerte im Ganzen
35 Minuten. Die Hausfrau eilte zur Thür, um Wasser her-


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