Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
14. Jahrgang.1887
Seite: 129
(PDF, 153 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0133
Wittig: Professor Jäger und die Materialität der Seele ete. 129

Litteraturzeitung" zu Berlin, VII. Jahrg. No, 47 v. 20. November
1886 von Julius Happel. Derselbe sagt, dass er lange
kein Buch gelesen, das ihn so sympathisch berührt hätte
wie dieses; „eben auf ein solches Buch, d. h. auf die Behandlung
theologischer Fragen durch einen Mann der
Naturwissenschaft, habe er schon längst gewartet" — In
der Bibel komme wieder die Theologie der Thatsachen
gegenüber der bisherigen Theologie der Rhetorik zur Geltung.
„Nichts hat dem Ansehen der Bibel mehr geschadet wie die
Behandlung ihrer Aussagen als Phrasen/* „Durch die Drum-
mond'sche Methode dagegen muss der Bibel ein ganz neues
und erhöhtes (oder vielmehr ihr gutes altes) Ansehen (wieder)
zuwachsen; jetzt kann ihr übernatürlicher (weil natürlicher,
d. h. durch das Naturgesetz bestimmter) Charakter erst
recht offenbar werden. — Der grosse Gedanke, dass das
Christenthum eine neue, höhere Schöpfung, gleichwie die
organische Welt eine Neuschöpfung ist gegenüber der mineralischen
, tritt durch diese Methode erst in sein volles
Licht und erhält eine solide Grundlage. Was für eine grossartige
Perspective eröffnet sich hierdurch sowohl für die
sinnlich-empirische Naturwissenschaft als auch für die Theologie
! wie der Verfasser bereits treffend bemerkt hat. —
Dass das Christenthum 'Lehen* ist, ein neues, das 'geistige'
(pneumatische, heilig - geistige) Leben, erscheint nun nicht
mehr als eine nebelhalte Phrase, sondern als eine plastische
und scharf umschriebene Idee. — Die sichtbare und unsichtbare
, die materielle und die vergeistigte Welt, die Vergangenheit
, Gegenwart und Zukunft der Weltgeschichte (Geschichte
des Kosmos) werden hierdurch in einen ununterbrochenen
Zusammenhang gebracht — ein in praktisch-religiöser Beziehung
höchst wichtiger Gedanke, weil die moderne Christenheit
'Erde und Himmel', d. h. irdisches und himmlisches
Leben, gar nicht mehr in einen wirklichen ('natürlichen',
lebendigen, organischen) Zusammenhang zu bringen weiss:
sie arbeitet für die Erde und fühlt sich dt,ch durch das
Christenthum für den Himmel zu leben berufen. Dass der
'Himmel* sich von der Eide aus auferbaut, daran denken
die Wenigsten, — .Durch die Einführung des (Natur-jGe-
setzes in die wissenschaftliche Behandlung der Geistes-
(pneumatischen, heilig-geistigen) Welt treten überhaupt die
tiefsten theologischen und philosophischen Probleme m ein
neues Licht: die Fragen nach der Erwählung, Vorher-
bestimmung, Seligkeit, Verdammniss, ewiger Tod und ewiges
Leben, Gerechtigkeit und Liebe, Gnade und Unvermögen
werden bestimmte 'mathematische' Grössen, mit denen man
rechhen kann, sie treten aus ihrer nebelhaften VerSChwOmmen-
Psychisch« Studien. März 1887. 9


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1887/0133